Fortuna Düsseldorf Friedhelm Funkel: „Daraus müssen die jungen Spieler lernen“

Friedhelm Funkel ärgert sich über das Verhalten des Schiedsrichters, sucht die Schuld für das unnötige 1:2 der Fortuna gegen Braunschweig aber auch bei seinem Team.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Freud und Leid liegen meist eng zusammen. Das gilt vor allem für den Profifußball. In Bochum ging die Fortuna vor elf Tagen noch als Last-Minute-Sieger im Triumph vom Rasen, am Montagabend war nach dem abgefälschten Gegentreffer kurz vor Schluss Frust angesagt. So erkannte auch Friedhelm Funkel die Leistung und den Sieg von Eintracht Braunschweig an, ohne nach Ausreden zu suchen. Fortunas Cheftrainer lobte die Leistung seiner Mannschaft und haderte mit der Abseitsentscheidung des Schiedsrichters. „Ich habe nach dem dem Spiel mit Referee Marco Fritz ganz ruhig gesprochen“, sagte Funkel. „Er hat den Fehler nicht zugeben, sondern nur gesagt, falls es tatsächlich kein Abseits gewesen sein sollte, hätte die Fortuna eben Pech gehabt.“ Für Fortunas Trainer ist das eine Aussage, die ihn sehr geärgert hat. „Vor zehn Jahren hätte ich da anders reagiert, und es war für mich auch sehr schwierig, diesmal ruhig zu bleiben.“

Für seine Mannschaft hat es ihm leidgetan, dass sie nicht mit diesem zweiten Treffer für ein gutes Spiel bis dahin belohnt worden sei. „Es war sehr schade, weil es ein sehr schönes Tor war“, sagte Funkel. „Die ganze Entwicklung war sehr gut: Ballgewinn, Superflanke und Ihlas (Bebou) steht sogar noch hinter dem Spieler, als der Ball geschlagen wird.“

Fortuna verliert 1:2 gegen Braunschweig
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Beide Gegentore waren aus Trainer-Sicht dagegen sehr ärgerlich. Da hätten zunächst beim Tor zum 1:1 Kevin Akpoguma und Lukas Schmitz die Flanke verhindern müssen. Und dann stand Robin Bormuth viel zu weit vom Torschützen entfernt. „Das darf im Strafraum nicht passieren. Das zweite Gegentor war allerdings mit dem von Akpoguma abgefälschten Ball richtiges Pech.“ Hinzu kam auch der späte Zeitpunkt des entscheidenden Treffers. Aber das sind laut Funkel auch die Situationen und Spiele, aus denen die jungen Spieler lernen müssen.

Von der Fortsetzung der bitteren Heimserie wollte Funkel nichts wissen. „Das interessiert mich überhaupt nicht, ich schaue auf die Leistung und demnach hat die Mannschaft keine Niederlage verdient, und die hat der Schiedsrichter auch ein stückweit mit auf dem Gewissen“, sagte Fortunas Cheftrainer. Das müsse man so klar ansprechen, denn an einer Heimschwäche hätte diese Niederlage bestimmt nicht gelegen, weil die Fortuna nicht auf eigenem Platz ausgekontert worden sei.

Zum nächsten Spiel am Sonntag in Karlsruhe stehen zwar alle Spieler zur Verfügung. Funkel überlegt aber trotzdem, ob es die eine oder andere Änderung aus taktischen Gründen geben wird. „Alle Spieler wissen auf ihren Positionen, was sie tun müssen.“ Da sei es für das Eingespieltsein nicht so entscheidend, ob dieselben elf Spieler auflaufen. Für Adam Bodzek könnte das heißen, dass er gegen den KSC wieder von Anfang an auf dem Platz stehen könnte. Fit genug sei er gewesen und sein Einsatz mit der Handmanschette wäre kein Risiko gewesen, sagte Funkel.

Auf der Leistung könne man für die nächsten Spiele weiter aufbauen, da waren sich die Spieler einig. „Es war nicht alles schlecht, was wir geboten haben. Wir müssen nur in Karlsruhe wieder alles geben“, sagte beispielsweise Michael Rensing. Vielleicht ist es auch in Karlsruhe psychologisch etwas leichter, weil der Gegner unter großem Druck steht und unbedingt gewinnen muss. Doch auch für die Fortuna wäre eine weitere Niederlage fatal und gleichbedeutend mit dem Sturz in den Tabellenkeller. „Die Spieler haben nun den Dienstag frei, und dann bereiten wir uns sehr gut dieses Spiel vor“, verspricht Funkel.