Fortuna Düsseldorf Für Fortunas neuen Flügelspieler Zimmer wird’s gleich wieder aufregend

Fortunas neuer Außenspieler erlebte bei seinem Debüt in Bielefeld ein Spektakel. Nun geht es gegen seinen Ex-Club weiter.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Die Nacht nach seinem ersten Auftritt für die neue Mannschaft war kurz. Das wusste Jean Zimmer bereits am Abend zuvor und hatte vorsorglich noch im Kabinengang angekündigt, „nicht viel zu schlafen“, das liege an dem „ganzen Adrenalin, das in mir ist“.

Verdenken wollte ihm die Aufregung keiner. Denn sein Debüt für die Fortuna war ja nicht irgendein schnödes Spiel, sondern diese wilde Pokalschlacht über 120 Minuten auf der verregneten Bielefelder Alm. Am Ende hatten die Düsseldorfer 3:1 bei der Arminia gewonnnen und waren in die zweite Runde eingezogen.

DFB-Pokal: Fortuna schlägt Bielefeld in der Verlängerung
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Das war für alle, die es mit Düsseldorfs Zweitliga-Fußballern halten, ein Grund zur Freude, für Jean Zimmer, 23, selbst war es mehr oder weniger die Rückkehr auf die große Fußball-Bühne. Im März hatte der Außenverteidiger zum letzten Mal über 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Zwar durfte er im Mai den Aufstieg mit dem VfB Stuttgart feiern, die entscheidenden Wochen auf dem Weg zur Zweitligameisterschaft erlebte Zimmer aber auf der Bank.

Deswegen war nahm er das Angebot, sich nach Düsseldorf ausleihen zu lassen, vergangene Woche dankend an. Er sei ja Fußballer geworden, um zu spielen, ließ er verlauten. Dass er nach nur drei Trainingseinheiten bei seinem neuen Club gleich bei ersten Gelegenheit auf dem Platz steht, kam für Außenstehende zwar überraschend, für ihn selbst allerdings weniger: „Ich habe die ganze Vorbereitung gemacht in Stuttgart. Dass ich für 90 Minuten fit bin, wusste ich.“ Zwar wollte er seine Leistung hinterher nicht grundsätzlich bewerten, „zwei, drei Flanken waren aber ordentlich“, sagte er. Was auch für mehrere Defensivaktionen galt.

Das hatte auch Friedhelm Funkel gefallen. Zimmer sei ein „guter Spieler, der ist topfit, da gab es überhaupt keine Bedenken“, sagte der Trainer. Und obwohl Funkel aufgrund der Tiefe seines Kaders derzeit sehr wechselfreudig ist, würde es nicht überraschen, wenn der Außenspieler auch am Samstag wieder spielt, wenn es um 13 Uhr in der Arena gegen den 1. FC Kaiserslautern geht.

Zu den „Roten Teufeln“ hat Zimmer nämlich eine besondere. Elf Jahre war der gebürtige Bad Dürkheimer (20 Kilometer westlich von Ludwigshafen) erst alt, als er zum FCK wechselte und dort nicht nur zum U 21-Nationalspieler wurde, sondern auch Teil des „Kinderriegels“ war. Die so bezeichnete Abwehrkette bestand aus drei Spielern knapp über 20 aus der eigenen Jugend sowie einem 25-Jährigen, der aus Dortmund kam. Zwei Mal bis auf Rang vier schafften es die Lauterer mit der jungen Abwehrkette. Als wieder mal das geld auf dem Betzenberg knapp wurde, mussten alle verkauft werden: Willi Orban ging zu RB Leipzig, Dominique Heintz zum 1. FC Köln, Chris Löwe nach Huddersfield und Jean Zimmer eben nach Stuttgart. Dort setzte er sich aber nicht durch und wechselte nun zur Fortuna. Und mit der trifft er nun auf seinen alten Verein.