Fürth resigniert und macht Clubchef Hack wütend
Düsseldorf (dpa) - Mike Büskens kommentierte mit traurigem Blick die 14. Saisonniederlage, Helmut Hack redete Klartext und sprach seinen Fußballern indirekt die Erstligatauglichkeit ab.
Das 0:1 (0:1) bei Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf brachte den Vereinschef der SpVgg Greuther Fürth in Rage: „Du musst hier einen anderen Behauptungswillen haben. Das war enttäuschend, zu wenig - und möglicherweise die letzte große Chance.“
Die Fürther Bilanz nach 22 Spieltagen liest sich bitter und erinnert an Tasmania Berlin. 14 Pleiten, zwölf Punkte auf der Haben-Seite, peinliche 13 Treffer - innerlich mögen sie sich am Ronhof längst mit dem Abstieg abgefunden haben. Hack: „Wenn du drinbleiben willst, darfst du hier nicht verlieren. Das ist klar.“
Nach außen wollen die Verantwortlichen den Anschein erwecken, als sei der Weg umkehrbar. Hack meinte, noch sei die SpVgg „dabei“. Und auch der in Düsseldorf geborene Trainer Büskens wiederholte seine persönliche Einstellung: „Das ist so im Leben. Du musst immer wieder aufstehen, wenn du fällst. Und das werde ich bis zu meinem letzten Tag so halten.“
Auf dem Rasen genügte vor 37 378 Zuschauern nur ein Fürther diesen Ansprüchen: Wolfgang Hesl. Der Torhüter wehrte nicht nur den Foulelfmeter des früheren Fürthers Dani Schahin ab (3. Minute), sondern hielt bis auf den Treffer von Axel Bellinghausen (18.) alles, was auf sein Gehäuse kam. Und Hesl will sich auflehnen gegen das scheinbar Unvermeidliche: „Ich glaube nach wie vor dran. Wir sollten noch keinen Urlaub buchen.“
Aber wie soll das noch klappen? Zuhause wartet die SpVgg weiter auf den Premierensieg, der auch angesichts der Sperren für Bernd Nehrig (5. Gelbe Karte) und Jozsef Varga (Gelb-Rot/38.) gegen Leverkusen nicht unbedingt wahrscheinlich ist. Zudem spricht der Auftritt von Düsseldorf gegen die Drinbleibe-Theorien. Büskens: „Im ersten Durchgang haben wir alle engen Zweikämpfe verloren.“ Immerhin hätten seine Jungs danach „viel investiert, aber erneut nichts mitgenommen“.
Die Fortuna kann nach dem fünften Saison-Heimsieg gelassen mit einer weiteren Spielzeit in der Erstklassigkeit planen. Immerhin beträgt der Abstand zum ersten direkten Abstiegsplatz bereits zwölf Punkte. Coach Norbert Meier war dennoch kritisch gestimmt ob der Passivität seiner Mannschaft nach früher Führung und Varga-Platzverweis. „Du musst den Sack zumachen, dann hast du Ruhe“, warf Meier den Seinen zwischenzeitlich zu lethargisches Verhalten vor.
Torschütze Bellinghausen pflichtete bei: „Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir die Chancen nicht genutzt haben.“ Der offensive Mittelfeldmann nutzte seine zum zweiten Saisontor und hatte „einfach Spaß“ dran. Trotzdem warnte er: „27 Punkte sind schön. Aber durch sind wir noch nicht.“