Wolf Werners Glücksgriffe
Fortunas Manager hat diese Saison 25 neue Profis verpflichtet. Nur Voronin enttäuscht.
Düsseldorf. Wenn einer wissen will, wie man in kurzer Zeit viele neue Fußball-Profis unter Vertrag nimmt, dann sollte er bei Wolf Werner nachfragen. Der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf hat in dieser Spielzeit immerhin 25 Profis zum Fußball-Bundesligisten geholt. Im mittlerweile sechsten Jahr bei der Fortuna hat der 70-Jährige viel Erfahrung auf diesem Gebiet.
Volltreffer in der jüngeren Vergangenheit waren vor allem Martin Harnik (jetzt VfB Stuttgart) und Maximilian Beister (zurück zum HSV). Beide sind inzwischen feste Größen in ihren Nationalteams — Harnik für Österreich, Beister für die deutsche U 21-Auswahl.
Bei den aktuellen Wintertransfers überzeugen vor allem Robert Tesche (vom Hamburger SV ausgeliehen) und Martin Latka . Mit dem Hamburger Tesche kam mehr Ordnung in das Mittelfeld. Selbst bei der 0:1-Pleite in Freiburg wurde das deutlich. Der Tscheche Latka sei, so Wolf Werner, bereits mehr als eine Alternative in der Abwehr. Wie gut das Näschen von Wolf Werner im Allgemeinen sein kann, zeigt sich auch bei „Altbekannten“ im Team.
Wer konnte mit Namen wie Oliver Fink, Adam Bodzek, Dani Schahin oder Robbie Kruse etwas anfangen, bevor sie in Düsseldorf Begeisterung auslösten. „Es kann aber nicht jeder Spieler richtig einschlagen, dazu müsste man hellseherische Fähigkeiten haben“, sagte Wolf Werner zum Fall Andrey Voronin.
„Da waren wir uns damals ausnahmslos alle einig, ihn zur Fortuna zu holen.“ Die Hoffnung, dass Voronin zur Führungsfigur werden würde, erfüllte sich allerdings nicht. Und es ist wohl in den verbleibenden 13 Bundesliga-Spielen der Rückrunde kaum mehr damit zu rechnen.
Die „voreilige Kritik“ an den drei weiteren Zugängen des Winters lässt Werner nicht gelten. „Mit einem Genki Omae muss man Geduld haben. Die ständigen Vergleiche mit Shinj Kagawa tun ihm nicht gut“, sagt Werner über den 22-jährigen Japaner. „Wir hatten auch nicht damit gerechnet, dass er uns nach gerade mal 14 Tagen Training mit der Mannschaft sofort weiterhilft. Auch die Verpflichtungen von Mathis Bolly und Cristian Ramirez sind zukunftsgerichtet.“
Selbst gestandene Profis, die die Bundesliga kennen, würden laut Werner meistens eine längere Eingewöhnungsphase bei einem neuen Verein benötigen. Deshalb müsse man Geduld mit den Talenten der Fortuna haben.
Einen anderen Weg gäbe es für die Fortuna derzeit nicht. Die finanzielle Situation ließe nicht zu, Spieler von außergewöhnlicher Qualität zu verpflichten. Dazu fehle das Geld.