Streich schwärmt von Freiburgs Torschütze Krmas
Freiburg (dpa) - Christian Streich schwelgte in höchsten Tönen über den Siegtorschützen Pavel Krmas: „Pavel ist für uns ein Vorbild. Ich bin gottfroh, dass er da ist. Er ist menschlich und als Profi enorm wichtig für uns.“
Es fehlte nur, dass der wie immer extrem emotionale und engagierte Trainer des SC Freiburg den Innenverteidiger nach dem hart erkämpften 1:0 (0:0) gegen Fortuna Düsseldorf auch gebusselt und geherzt hätte. Krmas beurteilte sein Tor am Sonntagabend indes bescheiden: „Das hat einfach gut geklappt.“
Im Prinzip hatten sich die meisten schon mit einem 0:0 abgefunden. Auch die letzten Einwechslungen der beiden Trainer deuteten auf Resultatssicherung hin. Dann durchbrach Krmas mit seinem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke (87. Minute) die „Wand“, wie Streich die Düsseldorfer Defensive gleich mehrfach charakterisierte. „Bei meinem Tor hatte ich wohl ein gutes Timing: Ich bin hochgesprungen und habe das Ding reingeköpft“, beschrieb der baumlange Tscheche bescheiden seinen insgesamt erst dritten Treffer in der Fußball-Bundesliga.
„Der richtige Mann hat das Tor gemacht. Pavel ist ein absoluter Vollprofi. Wenn er mal nicht auf dem Trainingsplatz steht, schämt er sich schon“, hob Streich die wichtige Rolle des 32 Jahre alten Routiniers für die junge Freiburger Mannschaft hervor. Es sei beeindruckend, was der lange verletzt fehlende Krmas seit Wochen leiste. Krmas selbst spielte seine Rolle herunter: „Ich persönlich versuche einfach, jedes Spiel zu genießen. Jetzt läuft es bei mir, aber viel wichtiger war der Sieg. Den hat die Mannschaft dringend gebraucht und das gibt Selbstvertrauen für die weitere Arbeit.“
So sehr Streich Krmas lobte, so sehr mauerte er beim Tabuthema Europa League. Obwohl die Badener auf Platz fünf vorgestoßen und damit ein natürlicher Kandidat für den internationalen Wettbewerb sind, will der SC-Coach von solchen Spekulationen nichts hören. „Ich beschäftige mich nicht mit der Europa League“, versicherte er zum x-ten Mal. „Es hat eine Bedeutung, dass wir jetzt 31 Punkte haben, ansonsten schaue ich die Tabelle nicht an.“ Er wisse nur, dass Mainz genauso viele Punkte habe wie Freiburg. „Und ich weiß, wie viele Punkte Fürth, Hoffenheim und Augsburg haben. Alles zwischendrin weiß ich nicht, weil mich das nicht interessiert“, betonte Streich.
Von den Spielern wagte nur Julian Schuster, in dieser kniffligen Angelegenheit wenigstens etwas von der defensiven Linie abzuweichen. „Wenn man im April immer noch auf diesem Tabellenplatz steht, dann kann man mal über andere Dinge sprechen, aber wir haben noch Februar“, sagte der Mittelfeldmann.
Ansonsten freuten sich die Freiburger, dem Ziel Klassenerhalt ein weiteres Riesenstück näher gekommen zu sein. „Sicher ist dieser Sieg gegen einen Mitbewerber sehr wichtig für uns. Das lässt uns jetzt schon ein bisschen ruhiger schlafen“, sagte Präsident Fritz Keller. Streich sprach von einem „wichtigen“, Schuster von „einem großen Schritt“.
Angesichts von 15 Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang und 16 auf den ersten direkten Abstiegsplatz wirkt dies so langsam wie die immer gleiche Leier. Wenigstens Norbert Meier brachte etwas Schwung in die Debatte. „Die mischen jetzt ja die Liga auf“, prognostizierte der Düsseldorfer Trainer, relativierte aber gleich darauf: „Das war spaßig gemeint.“