Fortuna Düsseldorf Funkel beweist sein Fingerspitzengefühl

Fortunas Trainer lag bei personellen und taktischen Entscheidungen bisher immer goldrichtig. Rouwen Hennings, der am Montag 30 Jahre alt wurde, lobt die neue Qualität.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat bislang fünf Pflichtspiele im neuen Spieljahr absolviert. Dreimal lag die Mannschaft von Friedhelm Funkel dabei im Rückstand und konnte jedes Mal das Spiel noch drehen. „Das ist eine wichtige Qualität. Das gibt uns das Bewusstsein und die Sicherheit, dass wir in der Lage sind, jedes Spiel noch zu gewinnen“, sagte der Siegtorschütze von Sandhausen, Rouwen Hennings.

Doch zur Pause hatten die Spieler des jetzigen Spitzenreiters der 2. Fußball-Bundesliga beim zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand noch ziemlich geknickt in der Kabine gesessen und erwarteten wohl ein Donnerwetter des Trainers, nachdem in Durchgang eins viel schief gegangen war und die Gäste völlig verdient zurücklagen. „Ich habe mich ein wenig gewundert, dass es so ruhig war“, sagte Fortunas Trainer. „Ich bin auch nicht laut geworden, habe aber klar die Fehler und Versäumnisse angesprochen.“ Und dann hat Funkel in die psychologische Trickkiste gegriffen und die bis dahin unerklärlich verunsichert wirkenden Spieler daran erinnert, dass sie auch gegen Braunschweig (2:2) und in Bielefeld (2:1 n.V.) stark genug waren, um nach schwächeren Phasen wieder zurückzukommen und erfolgreich zu sein.

Fortuna Düsseldorf gewinnt gegen den SV Sandhausen
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Seine Spieler hatten ihm offensichtlich gut zugehört und sich an ihre Qualitäten erinnert. Zusätzlich stellte Funkel auf ein 4-2-2-System um und verunsicherte dadurch offensichtlich den gegnerischen Trainer, der in der zweiten Hälfte das Spielsystem seiner Mannschaft gleich mehrfach umstellte. Doch den Zugriff hatten im zweiten Durchgang fast durchgehend die Spieler der Gäste. Die konnten sich allerdings auch bei ihrem (Ersatz-)Torhüter bedanken, dass nach einer knappen Stunde Raphael Wolf mit Hilfe von Kaan Ayhan einen erneuten Rückstand verhinderte.

Rouwen Hennings versuchte die neue Qualität seiner Mannschaft zu erklären: „In der vergangenen Spielzeit waren wir zu leicht ausrechenbar.“ Weder mit dem Spielsystem noch mit der personellen Qualität von der Bank kommend, sei es möglich gewesen, den Gegner zu überraschen. Dass Hennings jetzt selbst mit seiner Einwechslung zur „Überraschung“ für den Gegner wurde, sollte laut dem Stürmer, der gestern 30 Jahre alt wurde, kein Dauerzustand sein. „Jetzt haben wir auch die Qualität auf der Bank“, sagte er und machte deutlich, dass er lieber von Anfang an und bis zum Abpfiff spielt. „Im Spiel gegen Kaiserslautern war ich auch noch nicht am Ende meiner Kräfte, als ich ausgewechselt wurde.“ Da wurde der beste Stürmer der Fortuna nach 75 Minuten vom Platz beordert.

Für Funkel steht weiterhin der Erfolg der Mannschaft über dem des Einzelnen. Die Spieler sehen, dass ihr Trainer mit den personellen Entscheidungen und seinen Taktik-Umstellungen richtig liegt. Deshalb hören sie auch bei den Besprechungen in der Pause ganz genau hin.