Testspiel-Analyse Funkel: Bis zum Ligastart haben wir noch viel zu tun

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat einen weiteren wichtigen Schritt in der Vorbereitung für die zweite Bundesliga-Saison in Folge gemacht und besiegt den belgischen Rekordmeister Anderlecht 2:1.

Kelvin Ofori (2.v.l.) wird von Markus Suttner und Michel Stöcker (v.l.) beglückwünscht. Robin Bormuth steuert bereits auf die eigene Hälfte zu.

Foto: Wolff

Friedhelm Funkel war bester Laune nach dem 2:1-Sieg in Maasmechelen gegen den RSC Anderlecht. Selbst das magere Niveau, der einem Acker ähnliche Untergrund und auch die derzeitige Personalmisere konnte Fortunas Cheftrainer aus dem Gleichgewicht bringen. Zudem hat seine Mannschaft nach einer starken Abwehrleistung und einigen Nadelstichen nach vorne den Test gegen den belgischen Rekordmeister auch erfolgreich bestritten. „Es bleibt aber noch viel zu tun. Und die Dynamik und Frische fehlt noch“, sagte Funkel, der sich freute, dass sein inzwischen 18 Jahre alte Testspieler Kelvin Ofori erstmals spielen durfte und gleich den Siegtreffer erzielt hatte. Allerdings meinte der Trainer lachend: „Wenn ich im Tor gestanden hätte, wäre er mit diesem Hammertor zum 2:1 nicht erfolgreich gewesen.“ Zumindest eine Mitschuld kann dem belgischen Torhüter bei diesem Schlenzer von Ofori angerechnet werden. Dagegen war der Schlussmann des RSC beim Führungstor der Fortuna nach 22 Minuten absolut machtlos. Niko Gießelmann hatte einen Freistoß ins Toreck geschlenzt.

„Schade, dass wir im vergangenen Jahr nicht mehr Freistoßsituationen in diesem Bereich des Platzes hatten“, sagte Fortunas Linksverteidiger und hofft dabei auf die kommende Saison. „Insgesamt war das gegen starke Belgier ganz ordentlich, was wir auf diesem Rasen veranstaltet haben.“ Doch auch er findet es schade, dass der Fortuna derzeit einige Spieler nicht zur Verfügung stehen.

Nach dem längeren verletzungsbedingten Ausfall von Michael Rensing – es wird davon ausgegangen, dass er nach seinem Radunfall mindestens zwei Monate ausfällt – und den leichteren Problemen von Florian Kastenmeier („Brummschädel“ und Beule nach Zusammenprall mit Morales), stand Jannick Theißen in Belgien als Ersatzmann hinter Zack Steffen zur Verfügung. Der 21-Jährige wird nun wohl auch nicht mehr, wie ehemals geplant, ausgeliehen.

Das Hauptaugenmerk sollte allerdings eigentlich mehr auf Lewis Baker liegen. Unter anderem hatte auch seine Verpflichtung dazu geführt, dass dieses Spiel überhaupt angesetzt worden war. Leicht hatte es der Engländer auf den schwierigen Bodenverhältnissen nicht. Der Rasen im Patro Stadion war weich und rutschig. Trotzdem versuchte Baker von Beginn an das Spiel der Fortuna in die Hand zu nehmen und war eine wichtige Anspielstation in der Zentrale der Fortuna. Während Baker mit seiner Erfahrung direkt in der Partie war, hatte Kelvin Ofori im Spiel gegen die Mannschaft von Neu-Trainer Vincent Kompany (ehemals Man City) Eingewöhnungsprobleme, was ihn später aber nicht hinderte, das Siegtor zu markieren. Er ist zweifellos ein großes Talent. „Aber man hat gesehen, dass er körperlich zulegen muss“, sagt Fortunas Cheftrainer, der mit dem Sportvorstand nun überlegen muss, ob der Ghanaer einen Vertrag bei der Fortuna bekommt.

Zack Steffen kassiert gegen die Belgier sein erstes Gegentor

Was alle Fortunen ärgerte, war der unnötige Gegentreffer, der fiel, als der Bundesligist sich noch in der Jubelphase nach dem Führungstor befand. Damit war auch Fortunas neuen Torhüter Zack Steffen zum ersten Mal und zum 1:1 überwunden. Funkel lobte seinen neuen Keeper: „Zack strahlt große Präsenz aus und dirigiert lautstark.“ Auch körperlich zeigt er mit seiner Erscheinung, dass sich kein Gegenspieler trauen sollte, ihn ernsthaft anzugehen.

Sehr gut fügte sich Markus Suttner ins Spiel ein, als wäre er tatsächlich nie weg gewesen. Er trug dazu bei, dass Fortunas Abwehr insgesamt besser stand als in den beiden vorangegangenen Testspielen. Bester Fortune insgesamt war Robin Bormuth.