Fortuna Düsseldorf Gesamtpaket überzeugt Yildirim
Der Zugang von Werder Bremen ist bereit, bei der neuen Fortuna eine Führungsrolle zu übernehmen.
Maria Alm. Von der Vergangenheit will Özkan Yildirim nichts mehr wissen. „Ich fange bei Fortuna Düsseldorf wieder ganz neu an und weiß auch noch nicht, wo ich stehe und in welchen Dingen ich mich verbessern kann und muss“, sagt der Zugang aus Bremen, der das Spiel des Fußball-Zweitligisten in der neuen Saison (mit-)lenken soll. Der 23-Jährige hat eine längere Verletzungshistorie bei Werder hinter sich. „So kommt es auch, dass ich mich in der jüngeren Vergangenheit vor allem um meine Gesundheit kümmern musste und die Fortuna nicht großartig verfolgt habe.“
Yildirim ist ein ehrlicher Fußballer. Er will sich nicht bei den Fans einschmeicheln, sondern viel eher durch Leistung überzeugen. „Ich bin jetzt anderthalb Wochen bei der Mannschaft, die Jungs haben mich gut aufgenommen“, gibt der der türkischstämmige Offensivspieler zu Protokoll. „Aber wir müssen uns noch besser kennenlernen, was im ersten gemeinsamen Testspiel ziemlich deutlich wurde.“ Die Mischung innerhalb des Kaders stimme nach Meinung des 23-Jährigen aber. „Wir verstehen uns alle und was auf dem Platz passiert, daran arbeiten wir ja auch noch in den nächsten Wochen.“
Yildirim ist ein Spielertyp, der versucht, immer anspielbar zu sein und ständig den Ball fordert. „Das ist mein Spiel, aber ich arbeite auch im Spielaufbau gerne mit und lasse mich tief fallen, um den Ball zu schleppen.“ Doch das geht nur, wenn er richtig fit ist. „Ich bin jetzt gesund und werde fit in die Saison gehen. Die Verletzungen spielen keine Rolle mehr.“
Das wird auch dadurch belegt, dass Yildirim im letzten, entscheidenden Bundesligaspiel für Werder Bremen gegen den Abstieg beim Stand von 0:0 eingewechselt und ihm großes Vertrauen entgegengebracht worden war. In der Hansestadt wollte er trotzdem nicht bleiben. „Bremen hatte vor, mich halten. Ich hatte zudem Angebote aus der ersten und zweiten Bundesliga, aber auch aus dem Ausland“, erklärt Yildirim, der sich nicht zuletzt wegen des neuen Konzeptes für Düsseldorf entschieden hat. „Das Gesamtpaket, das mir Vorstandschef Robert Schäfer und Trainer Friedhelm Funkel vermitteln konnten, hat mir gefallen. Und dass sie bei der Umsetzung der neuen Ausrichtung auf mich setzen, war mit ausschlaggebend.“ Man brauche aber auf jeden Fall Geduld.
Dass zu viel von ihm erwartet wird, befürchtet „Ötzi“, wie er „schon in der U 11 genannt wurde“, nicht. Druck kennt er nicht, er will nur der Mannschaft helfen und ist dabei durchaus bereit, eine Führungsrolle zu übernehmen. Der Schritt zurück in die 2. Liga sei für ihn kein Weg in die falsche Richtung, weil er in Düsseldorf etwas mit aufbauen möchte. „Ich weiß, dass es in der Liga etwas härter zugeht, als im Oberhaus“, sagt der 23-Jährige. „Aber ich habe mit Werders U 23 auch in der 3. Liga gespielt, da bekommt man noch mehr auf die Hölzer. Deshalb bin ich darauf eingestellt.“
Nicht zuletzt deshalb sei es auch so wichtig, bestmöglich vorbereitet in die neue Spielzeit zu gehen. Etwas ganz Neues ist hingegen für Yildirim die derartige Unterstützung der Mannschaft durch die Fans, die selbst im Trainingslager so zahlreich vor Ort sind und beim Testspiel sogar ein Feuerwerk abgebrannt haben. „Ich freue mich, zu einem Verein gekommen zu sein, wo die Fans so sehr hinter der Mannschaft stehen.“ Yildirim hofft, dass dies in der Saison so bleibt und die jüngere, unerfreuliche Vergangenheit auch für den Verein Fortuna ruhen kann.