Fortuna Düsseldorf Emmanuel Iyoha — ein Juwel für die Offensive

Fortunas Stürmer hat Talent, muss sich aber gegen junge Konkurrenz durchsetzen.

Emmanuel Iyoha traf beim ersten Test der Fortuna zur neuen Zweitliga-Saison bei der SG Kaarst zum zwischenzeitlichen 4:1, am Ende hieß es 6:1.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Emmanuel Iyoha war bereits in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison von vielen Fans als ein neuer Hoffnungsträger angesehen worden. Nur die Trainer wollten nicht mitspielen. Obwohl Iyoha in der U 23 von Fortuna Düsseldorf und vor allem in der U 19 sehr gute Leistungen gezeigt hatte, erhielt er weder von Marco Kurz noch später von Friedhelm Funkel uneingeschränktes Vertrauen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass dem 18 Jahre alten Nachwuchs-Nationalspieler einige kleinere Verletzungen in die Quere gekommen waren, so dass er bereits in der Hinrunde und auch später nur zu ein paar Teileinsätzen kam.

Foto: Wolff

Jetzt will „Emma“ richtig angreifen, weil er genau in das Schema passt, das Trainer Friedhelm Funkel fördern will: jung, talentiert und als Eigengewächs eine Identifikationsfigur. Doch nach außen formuliert der 18-Jährige seine Ansprüche sehr vorsichtig: „Das Wichtigste ist für mich, gesund und fit bleiben. Im vergangenen Jahr habe ich mich im ersten Testspiel in Maria Alm direkt verletzt.“ Deswegen lautet das Ziel erst mal: Heil durch die Vorbereitung kommen, um dann so viel Spielzeit wie möglich zu erhalten. „Es wäre schön, wenn dabei etwas mehr herauskommt als im vergangenen Jahr.“

Fortuna-Trainingslager Maria Alm - Tag 5
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Das ist sicher möglich, allerdings hat Emmanuel Iyoha auch das „Pech“, auf mehreren Positionen einsetzbar zu sein: auf Außen oder als Zehner. Gegen Lorient spielte er hinter den Spitzen. „Ich mag eigentlich beide Positionen“, sagte er hinterher, „außen kann ich mit meiner Schnelligkeit und meiner Fähigkeit zum Dribbling den Gegner beschäftigen, wobei es mir auf der linken Seite besser als rechts passt, weil ich dann nach innen ziehen kann“, sagte der Düsseldorfer, der im vergangenen Jahr am Comenius-Gymnasium sein Abitur gemacht hatte.

Festlegen will er sich aber nicht auf die Außenpositionen: „Als hängende oder vordere Spitze kann ich vielleicht ein paar Überraschungsmomente ausspielen und mit meiner Größe für Gefahr bei Kopfball-Situationen sorgen“, sagt Iyoha, der im Bereich der vordersten Spitze bei Fortuna noch nicht so viel Konkurrenz hat. „Das heißt aber nicht, dass es jetzt einfacher wird“, glaubt der Offensivallrounder, der sich in der Sommerpause im Kraftraum betätigt hat, um körperlich mehr dagegenhalten zu können. „Letztlich kommt es auf die eigene Leistung an, ob ich spiele oder nicht.“ Das klingt erst mal vernünftig, so einfach ist es aber nicht. Denn die Situation innerhalb der Fortuna-Mannschaft hat sich durch die vielen jüngeren Spieler verändert — auch für Iyoha selbst.

Der ist nun nicht mehr der Novize, das Nachwuchstalent, das seine Chance sucht, sondern ein mehr als ernstzunehmender Kandidat für einen Posten in der Startelf. Und diesem Konkurrenzkampf wird sich „Emma“ in Zukunft noch mehr stellen. „Obwohl ich der Jüngste im Kader bin, habe ich nicht den Eindruck, dass ich vom Trainer anderes behandelt werde als die Routiniers“, sagt Iyoha.

Falls es trotz seines Talents nicht zum großen Durchbruch reicht, will Iyoha ein Fernstudium aufnehmen. Sportmanagement soll es sein und das „zweite Standbein“ für den Jungprofi darstellen, der bei der Fortuna gerne vom Hoffnungs- zum Leistungsträger werden möchte.