Gesucht: Das beste Fortuna-Spiel aller Zeiten
Zur nostalgischen Erinnerung zählen die großen Siege der Geschichte — von 1933 über 79 bis 2009.
Düsseldorf. Was war das größte, beste, bedeutendste Fortuna-Spiel aller Zeiten? Darüber können sich Kenner vermutlich stundenlang streiten, eine objektive Wahrheit gibt’s nicht. Deshalb können auch Sie als Leser ihr persönliches Lieblingsspiel küren (siehe Umfrage). Ein paar Vorschläge in Form schöner Erinnerungen geben wir aber gerne.
Die Titel-Spiele: Für echte Fußballer geht nichts über die Spiele, in denen es um einen Titel geht. Insofern in der Historie ganz vorne steht das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am 11. Juni 1933: Fortuna schlägt Schalke 04 mit 3:0, ausgerechnet im Müngersdorfer Stadion zu Köln. Torschützen waren Zwolanowski, Mehl, Hochgesang. Fortunas erster und bis heute letzter Meistertrainer hieß Heinz Körner.
In der Folge handelte sich der Verein ein Pokaltrauma ein, sage und schreibe fünf Endspiele (1938, 57, 58, 62 und 78) gingen — oft äußerst unglücklich — verloren. Und dann kam am 16. Mai 1979 auch noch die beste Fortuna-Niederlage aller Zeiten obendrauf, das 3:4 nach Verlängerung gegen den FC Barcelona in Basel. Die Allofs-Brüder spitzelten das 1:1 rein, Daniel hielt einen Elfer, Seel traf zweimal, Brei und Zimmermann mussten schwer verletzt raus, ganz Deutschland war stolz auf Fortuna.
Gut fünf Wochen später, am 23. Juni 1979, endete der Pokalendspiel-Alptraum in Hannover unter Trainer Hans-Dieter Tippenhauer: Fortuna gegen Hertha BSC 1:0 n.V. Jeder ältere Fan weiß, wie Wolfgang Seel in der 116. Spielminute den Siegtreffer fast von der Torauslinie machte: „aus unmöglichem Winkel“, drei Worte, die zum Klischee geronnen sind.
Ein Jahr später, am 4. Juni 1980, wurde der Titel verteidigt. Und nun mal ehrlich: Wenn man ein Finale gegen den 1.FC Köln nach Pausenrückstand noch 2:1 gewinnt, muss man dann noch diskutieren, was der größte Fortuna-Triumph aller Zeiten ist? Rüdiger Wenzel und Thomas Allofs schossen an diesem wunderbaren Mittwochabend im Gelsenkirchener Parkstadion den FC weg, Trainer war Otto Rehhagel.
Die Siege gegen Bayern München: Erfolge in der 2., 3., 4. Liga sind schön und gut, doch wirklich zählt nur die Bundesliga. 22 Jahre war Fortuna dabei — bis jetzt. Legendär sind vor allem die Siege über Bayern. Zehn waren es, davon können bis heute viele Klubs nur träumen.
Am präsentesten sind das 6:5 am 7. Juni 1975 (nach 2:4 zur Pause, Trainer: Heinz Lucas, Tore: Seel, Kriegler, Geye, Baltes, Brei, Herzog); das 7:1 am 9. Dezember 1978 (als der Rasensprenger anging und Klaus Allofs, Seel, Günther je zweimal und Zimmermann trafen); das 4:1 unter Willibert Kremer am 4. Februar 1984 vor 62 000 Zuschauern, das stets in einem Atemzug mit dem 4:1 über Gladbach zwei Wochen davor genannt wird: Bommer-Bockenfeld machten rechts Alarm, die Tore Dusend, Thiele, Edvaldsson plus ein Eigentor. Sportlich noch stärker die Auswärtssiege in München — so das 3:2 am 8. März 1986 (2 x Dusend, Fach), das 1:0 am 2. April 1991 (Th. Allofs).
Viermal stieg Fortuna in die 1. Liga auf. Am 26. Juni 1966 feierten 15 000 Düsseldorfer am Bieberer Berg das entscheidende 5: 2 unter Trainer Kuno Klötzer bei Kickers Offenbach (Tore: Meyer, 2, Gerhardt, Biskup, Schult). Am 20. Juni 1971 schossen Geye, Budde und Biesenkamp die Elf von Heinz Lucas beim 3:0 gegen Wacker Berlin am Flinger Broich zurück in die Bundesliga.
Die Aufstiege drei und vier schaffte Trainer Aleks Ristic: am 11. Juni 1989 4:1 gegen Meppen vor gerade mal 25 000 Zuschauern (2 x Demandt, Werner, Preetz). Und am 18. Juni 1995 per 2:0 in Chemnitz (2x Glavas). Legendär schließlich auch, obwohl es nur in Liga zwei ging, das 1:0 gegen Werder Bremen II am 23. Mai 2009: Marco Christ traf vor 50 095 Fans in der Arena.