Glückslos HSV
Der Zweitligist spielt in der ersten Runde des Pokals in der Arena gegen Hamburg.
Düsseldorf. Bis zur drittletzten Begegnung mussten die Fortunen bei der Auslosung der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde warten. Dann kam der Jubelschrei aus dem Vereinslokal des TuS Bösinghoven. Dort hatten die Fortunen nach ihrem ersten Test der Saison vor dem Fernseher gesessen und ungeduldig gewartet.
15 Minuten nach Abpfiff des engagierten Auftritts beim frisch aufgestiegenen Landesligisten, in dem die Fortuna mit 5:1 gewonnen und sechs Stammkräfte auf dem glitschigen Kunstrasen geschont hatte, kam das Glückslos Hamburger SV. Ein Gegner, der alle fast restlos zufriedenstellte. "Man muss frech sein und an die eigene Chance glauben", sagt Trainer Norbert Meier.
Das tun hoffentlich auch die Fans. Denn die Fortuna möchte laut Ranisav Jovanovic "die Euphorie des Aufstiegs in dieses Spiel mitnehmen". Und Jens Langeneke glaubt, dass seine Mannschaft in diesem Spiel keinen Druck habe. "Und die Begeisterung auf den Rängen wird uns Flügel verleihen", sagte Fortunas routinierter Abwehrchef.
Johannes von den Bergh war da schon vorsichtiger. "Der HSV ist natürlich ein attraktiver Gegner, der die Fans ins Stadion zieht und uns zwingt, an unsere Grenzen zu gehen", sagte der neue Spieler der Fortuna. "Aber in der dritten oder vierten Runde wären mir die Hamburger als Gegner lieber gewesen."
Von den Bergh hatte bei der Testspiel-Premiere auf der linken Seite einige gute Aktionen und zeigte mit einigen präzisen Flanken und einem guten Durchsetzungsvermögen Kostproben seines Könnens.
Eher ungewohnt im zentralen Mittelfeld agierte Oliver Fink. Der Zugang aus Unterhaching kam noch nicht so richtig in Schwung, weil einige Abstimmungsprobleme mit seinen neuen Kollegen offensichtlich waren. Zuverlässig und mit Vorwärtsdrang präsentierte sich Christian Weber. Er wird die Lücke auf der rechten Abwehrseite wohl füllen können.
Erste Hinweise auf eine veränderte Hierarchie gab es auch: Marco Christ wird immer mehr zum Führungsspieler. Nicht nur die Nummer 10 auf seinem Rücken (vorige Saison die Nr. 7), sondern auch die beiden Treffer des besten Torschützen aus der vergangenen Drittliga-Saison unterstreichen die Bedeutung des Mittelfeld-Regisseurs.
Eine erste Panne gab es schon. Zum Fototermin am Freitag war Michael Melka nicht erschienen. Die offizielle Erklärung war, dass der am Knöchel verletzte Torhüter in der Reha weilte. Die inoffizielle Version lautet: Er war schlicht nicht informiert worden. Um gegen den HSV zu bestehen, sollte es bei Fortuna dann etwas professioneller zugehen.