Härtetest der Bayern im Westen

Am Dienstag trifft der Rekordmeister in Düsseldorf auf die Fortuna und probt für die Pokalaufgabe gegen Wuppertal.

Düsseldorf. Dienstagnachmittag um 17.30 Uhr schweben die Bayern in Düsseldorf ein, sofort nach dem Spiel geht es zum Flughafen und zurück nach München. Zeit ist derzeit das kostbarste Gut, das dem Starensemble zur Verfügung steht. Während das Testspiel in der LTU-Arena (19.30 Uhr) für die Fortuna der Höhepunkt des Jahres - vielleicht neben der erhofften Aufstiegsfeier Ende Mai - darstellt, ist der Auftritt der Bayern eine Aktion des guten Willens für einen noch immer in der Regionalliga rumdümpelnden Traditionsklub. Zudem ist er ein guter Test für das Pokalspiel gegen den WuppertalerSV genau eine Woche später "auf" Schalke.

Jede Sekunde Training ist für Ottmar Hitzfeld wichtig, um die Mannschaft zu formen, die das Ziel hat, in allen Wettbewerben erfolgreich zu sein. "Es geht darum, sich schnell einzuspielen", sagt der Trainer des FC Bayern, der sich schon auf seine Stammformation festgelegt hat. "Der Konkurrenzkampf ist diesmal nicht so groß, weil wir in der Vorbereitung so wenig Zeit haben." Experimentieren fällt also aus. Spieler wie Lukas Podolski und Jan Schlaudraff, eventuell auch Bastian Schweinsteiger können sich nur im Training empfehlen oder eben im heutigen Test bei Fortuna Düsseldorf.

Diese Möglichkeit werden sie wohl auch erhalten. Denn Frankreichs Vizeweltmeister Frank Ribéry musste sich gestern mit einer Muskelverhärtung im Oberschenkel abmelden. Der Einsatz von Miroslav Klose ist wegen einer ähnlichen Verletzung zumindest heute ebenso gefährdet.

Die Zwangspausen mindern auf den ersten Blick die die Sorgen von Uli Hoeneß. Spieler aus dem hochkarätig besetzten Kader dürfen spielen, die sonst oft zuschauen müssen. "Das ist die einzige Gefahr: Wenn zu viele Nationalspieler auf der Bank sitzen oder nicht im Kader sind, dann könnte es wieder Unruhe geben", so der Bayern-Manager. Mit solchen Luxusproblemen muss sich die Fortuna dagegen nicht beschäftigen.

Die Fans der Fortuna lechzen in der Drittklassigkeit geradezu nach diesen großen Namen, freuen sich auf Feiertage, wenn wie heute die Bayern oder am vergangenen Samstag beim Wintercup die Bundesligisten Bremen, Dortmund und Leverkusen in der Arena vorbeischauen. "Wir haben nicht jede Woche die Chance, gegen das Beste zu spielen, was Deutschlands Fußball zu bieten hat", sagt Fortunas Trainer Norbert Meier. Der möchte, dass sich seine Mannschaft nach dem Turniersieg am Wochenende erneut "gut verkauft". Etwas mehr als 25000 Karten wurden im Vorverkauf abgesetzt.

Gedankenspiele Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß hat erstmals in Erwägung gezogen, Nationalspieler Lukas Podolski eventuell doch noch in der Winterpause auszuleihen. "Wir müssen uns unterhalten, was wir da machen. Ich bin hin- und hergerissen", sagt Hoeneß. Die Tendenz geht beim deutschen Fußball-Rekordmeister aber dahin, dass der 22 Jahre alte Stürmer in München bleibt. Zumal Hoeneß weiß, dass es "vom Management eine Katastrophe wäre", sollte sich Miroslav Klose oder Luca Toni verletzen und Podolski wäre weg.

Manchesters Interesse Starkes Interesse an einer sofortigen Verpflichtung des Ex-Kölners soll Manchester City haben.

Wer derzeit in Düsseldorf in Sachen Fußball nicht auf seine Kosten kommt, ist es selber schuld. Nach dem stark besetzten Wintercup am Wochenende kommt heute der FC Bayern mit fast allen Stars. So sind die erst 25000 abgesetzten Eintrittskarten eigentlich eine kleine Enttäuschung, zumal auch das Hallendach geschlossen ist. Es handelt sich zwar "nur" um eine freundschaftliche Begegnung, aber so oft ist eine Bayern-Gala hier in der Region ja auch nicht zu bestaunen.