Hampel nimmt den Kampf an
Der 23-Jährige will bei Drittligist Fortuna weiter als Linksverteidiger auflaufen. Nicht nur am Samstag gegen Burghausen.
Düsseldorf. Die Verletzung von Fabian Hergesell löste hektische Betriebsamkeit in der Winterpause aus. Fußball-Drittligist Fortuna brauchte plötzlich einen Linksverteidiger, da Trainer Norbert Meier offenbar mit Ex-Kapitän Henri Heeren nicht mehr plant. Weder der im Trainingslager getestete Ian Paul Joy noch der Schwede Simon Chekroun oder der Japaner Yuichi Nemoto konnten überzeugen, so dass Mittelfeldspieler Oliver Hampel in den vergangenen zwei Begegnungen links in der Abwehrreihe spielte. In den vergangenen Tagen kehrte Hergesell ins Mannschaftstraining zurück. Im WZ-Interview erklärt sein "Vertreter" Oliver Hampel, dass er den Stammplatz nicht kampflos aufgeben will.
Herr Hampel, haben Sie sich an die Linksverteidiger-Position gewöhnt?
Hampel: Ich brauche selten lange Zeit, um mich an eine Position zu gewöhnen. Ich habe keinerlei Probleme, da zu spielen. Das kann gerne so weitergehen. In der Winterpause wurde ein Linksverteidiger gesucht, und in mir haben sie einen gefunden.
Auch gegen Burghausen am Samstag?
Hampel: Ich gehe angesichts unserer personellen Lage mal davon aus, dass ich wieder dabei sein werde. Aber die endgültige Entscheidung liegt natürlich beim Trainer.
Immerhin besser als gar nicht zu spielen.
Hampel: Ja, es ist nie einfach, wenn man verletzt ist. Jetzt bin ich einmal wieder drin und will auch nicht mehr raus. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass meine Verletzungspause mit vier Monaten kürzer war, als die Ärzte zunächst dachten. So eine Schambeinentzündung geht ja auch nicht von heute auf morgen weg. Aber immerhin konnte ich die Vorbereitung voll mitmachen.
Jetzt kommt Fabian Hergesell zurück. Fürchten Sie um den Stammplatz?
Hampel: Es ist schön für ihn, dass er wieder dabei ist. Konkurrenz hin oder her. Aber im Fußball läuft es immer so, dass man sich im Training und im Spiel beweisen muss, und dann sollen die Besten spielen.
Könnten Sie nicht auch ins Mittelfeld vorrücken?
Hampel: Da fällt es mir schwer drüber zu sprechen. Ich kann und möchte nur Sachen zu meiner Person beurteilen.
In welchem Mannschaftsteil sehen Sie sich denn überhaupt?
Hampel: Im Moment könnte ich nicht mal sagen, ob ich mich als Mittelfeld- oder Abwehrspieler sehe. Zuletzt habe ich sehr viele Positionen gespielt, und der Trainer sagt, er kann mich überall einsetzen. In meiner Laufbahn war ich alles - von Stürmer bis Verteidiger. In der E-Jugend auch mal Torwart, aber ich kann so viel sagen, dass ich dem Langen (Torwart Michael Melka, d. Red.) seinen Platz wohl nicht streitig mache.
Wie belebend ist denn die Konkurrenzsituation bei der Fortuna?
Hampel: Jeder von uns weiß, dass er immer Gas geben muss, um als "der Bessere" auflaufen zu dürfen. Wenn man gesetzt ist und sich keine Sorgen um den Stammplatz machen muss, kann man in eine gewisse Lethargie fallen, was schädlich für die Leistung wäre.
Kann diese Konkurrenz im Aufstiegskampf entscheidend sein?
Hampel: Erst einmal sollte egal sein, wer spielt. Es geht um das Ganze, um die Mannschaft. Diese Nebenschauplätze muss der Trainer durch seine Entscheidungen klären, da hat sich kein Spieler in den Vordergrund zu drängeln.
Erst Burghausen, dann Unterhaching - was erwarten Sie?
Hampel: Burghausen dürfte ein ähnliches Spiel werden wie das gegen die Stuttgarter Kickers. Vielleicht nicht besonders schön, aber Hauptsache erfolgreich. Das darf auch ruhig mal so sein. Unterhaching wird dagegen ganz anders. Die wollen uns im Kampf um den Aufstieg abfangen, stehen unter Druck, das könnte uns entsprechend entgegenkommen.