Hamza Cakir: „Ich kann meine Stärken voll entfalten“
Hamza Cakir fühlt sich auf der Position des Innenverteidigers am wohlsten. Sein größtes Ziel ist seit 2000 der Aufstieg.
Düsseldorf. Hamza Cakir leitete mit dem Kopfballtreffer am Samstag nicht nur das 2:0 seiner Fortuna in Dresden ein. Der Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten sorgte mit einer starken Leistung auch dafür, dass "die Null" stand.
Im WZ-Interview spricht der 23-Jährige über das Spiel am Freitag gegen Braunschweig, die Erinnerung an den Gegner und über die Ziele in dieser Saison.
Herr Cakir, wissen Sie noch, was vor etwa einem Jahr passierte?
Cakir: Das fühlt sich sehr lange her an, auch wenn es nur ein Jahr gewesen ist. Was meinen Sie?
Sie spielten am 11. November gegen Braunschweig 1:1, am Tag danach wurde Trainer Uwe Weidemann beurlaubt.
Cakir: Richtig. Wir waren in der Liga eigentlich ganz gut dabei. Der Trainer wurde entlassen, obwohl wir durch das Remis gegen die Eintracht auf den dritten Platz geklettert waren.
Können Sie sich an das Spiel in der Arena noch erinnern?
Cakir: Recht gut, denn da war ich wegen der fünften Gelben Karte gesperrt und musste mir das von der Tribüne anschauen. Wir lagen 0:1 zurück, und in letzter Minute hat Christian Erwig den Ausgleich erzielt.
Wie läuft es dieses Jahr?
Cakir: Es ist alles etwas anders. Wir haben eine gute Serie gestartet und in dieser Saison von 15 Spielen erst drei verloren. Wir haben Selbstvertrauen, und ich hoffe, dass wir diesmal gegen die Eintracht gewinnen können. Allerdings ist das nach wie vor eine Top-Mannschaft, das darf man nicht vergessen.
Uwe Weidemann hat sie immer sehr gefördert. Haben Sie noch Kontakt zu ihm?
Cakir: Er hat mich damals aus der A-Jugend in die zweite Mannschaft geholt, als er Trainer war. Von mir war er immer überzeugt, hat sich viel um mich gekümmert, mir früh einige Einsätze verschafft. Ab und zu telefonieren wir noch und tauschen uns aus. Es ist schade, dass er damals gehen musste, aber so ist das im Fußballgeschäft eben.
Was hat sich seitdem geändert?
Cakir: Ich bin sehr glücklich, dass mich der jetzige Trainer Norbert Meier ähnlich gut unterstützt. Er spricht sehr viel, macht mit jedem auch individuelles Training. Man merkt, dass er sehr viel Erfahrung hat, das hat uns in dem einen Jahr als Mannschaft gut getan. Wobei jeder Trainer natürlich eine andere Taktik hat. Norbert Meier fordert mehr den ruhigen Spielaufbau als die lang nach vorne geschlagenen Bälle.
Was hat sich für Sie persönlich geändert?
Cakir: Im vergangenen Jahr habe ich oft auf der rechten Abwehrseite gespielt. Jetzt unter Meier spiele ich wieder Innenverteidiger und kann mich ganz darauf konzentrieren. Ich fühle mich wohl auf der Position, denn da kann ich meine Stärken voll einsetzen.
Sie haben sich den Stammplatz vorerst erkämpft. Was ist das nächste Ziel?
Cakir: Das große Ziel ist der Aufstieg. Das verfolge ich seit 2000, also seit ich zur Fortuna gekommen bin. Das war damals die schlimme Zeit der ersten Mannschaft, die ich als Jugendspieler hautnah miterlebt habe. Der Klub gehört einfach in die erste oder zweite Liga. Für mich persönlich wünsche ich mir vor allem, ohne Verletzung durch die Saison zu kommen.
Wie wichtig war der Sieg in Dresden für Ihr großes Ziel?
Cakir: Sehr wichtig. Denn da zu gewinnen, ist nicht leicht. Wir haben schlecht gespielt, und vergangene Saison hätten wir so eine Begegnung sicher verloren. Dresden hatte mehr Ballbesitz, aber wir haben geduldig auf unsere Chance gewartet.
Ausgerechnet Sie als Verteidiger haben die erste genutzt.
Cakir: Ja, das war schön, dass ich mal wieder gegetroffen habe. Natürlich hätten wir auch lieber schön gespielt und gewonnen, aber die Hauptsache ist, dass wir die drei Punkte haben.
Und an was würden Sie sich gerne in einem Jahr erinnern?
Cakir: Dass wir gegen Braunschweig gewonnen haben, am besten mit einer überzeugenden Leistung. Dass wir dadurch auf den ersten Platz aufrücken und da in den Wochen danach auch bleiben konnten. Nicht zuletzt dass die Null bei uns hinten gestanden hat.