Interview: „Wir führen Talente heran“

Markus Hirte ist bei der Fortuna für die Entwicklung des Nachwuchses verantwortlich.

Düsseldorf. Seit eineinhalb Jahren leitet Markus Hirte die Geschicke in der Nachwuchsabteilung der Fortuna. Nach einer sehr erfolgreichen vergangenen Saison blickt der Fußball-Lehrer auch in dieser Spielzeit auf ein gutes erstes Halbjahr zurück. Wir sprachen mit dem 48-Jährigen über Talente und den Übergang in den Profibereich.

Herr Hirte, die A-Jugend nimmt als Tabellenvierter und die C -Jugend als Tabellensechster die Restsaison in der Bundesliga und Regionalliga auf. Spiegelt diese tolle Zwischenbilanz die Stärke der Fortuna-Jugend wider?

Hirte: Wir freuen uns sehr, dass wir mit beiden Mannschaften so gut dastehen. Unmittelbares Ziel ist für beide Teams der Klassenerhalt. Und da sieht es so aus, als ob wir einer sorgenfreien zweiten Saisonhälfte entgegenblicken können. Unabhängig von Tabellenständen ist es aber auch unsere Aufgabe, Talente zu entwickeln und an den Profibereich heranzuführen. Auch hier sehe ich durchaus Anlass zur Hoffnung.

Sehen wir also schon bald das nächste Eigengewächs im Zweitligakader der Fortuna?

Hirte: Es gibt natürlich Spieler, die das Zeug dazu haben. Jeron Hazaimeh aus der U 19 schnuppert jetzt in die U 23 hinein. Auch Ali Aydin kann den Sprung schaffen. Luka Tankulic aus unserer U 23 hat enorme Fähigkeiten. Bei ihm wird das nächste halbe Jahr entscheidend sein. Auch Nick Brisevac bringt großes Potenzial mit. Er hat zuletzt in Leverkusen mal einen Rückschlag erlitten. Aber auch so etwas kann für die Entwicklung eines jungen Spielers hilfreich sein. Für uns sind solche Spieler sehr interessant. Wenn wir Luka und Nick den Sprung nicht zutrauen würden, hätten wir sie nicht in der Winterpause aus Ahlen und Leverkusen geholt.

Solche Spieler wären vor einem halben Jahr wahrscheinlich noch nicht zu bekommen gewesen. Womit kann die Fortuna im Nachwuchsbereich jetzt punkten?

Hirte: Es spricht sich herum, dass hier in einem ruhigen Umfeld gute Arbeit abgeliefert wird. Bei der Fortuna ist die Atmosphäre etwas familiärer als in manch anderem Profiklub. Die Aufstiegschancen für junge Spieler sind gut.

Das heißt, Jugend- und Profiabteilung arbeiten eng zusammen?

Hirte: Ja, unsere U 19- und U 23-Junioren trainieren beispielsweise auf demselben Gelände. Die Trainer sehen sich nahezu täglich. Die Spiele werden beobachtet, die Spieler können sich in jeder Minute für höhere Aufgaben empfehlen.

Was geben Sie als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums Ihren Talenten mit auf den Weg?

Hirte: Letztlich zählt es, durch konstant gute Leistungen zu überzeugen. Hier sehe ich beim einen oder anderen Probleme. Das zeigt auch die Situation der U 23 in der Regionalliga. Sie hat ihr enormes Potenzial gezeigt und punktuell starke Ergebnisse abgeliefert. Ihr fehlen die Konstanz und die Fähigkeit, die richtigen Mittel permanent einzusetzen.