Jugend profitiert von Personalnot

Die „Zweite“ muss Fortunas Kader in Burghausen auffüllen.

Düsseldorf. Etwas anders als ein gutes Gefühl kennt Norbert Meier vor schweren Spielen nicht. Die Aufgabe in Burghausen am Samstag ist sicherlich eine Herausforderung für den Fußball-Drittligisten aus Düsseldorf.

Und trotz der miserablen Personallage bewahrt Fortunas Trainer seinen ihm eigenen Optimismus. "Wenn wir mit einer guten Grundordnung hinten gut stehen, haben wir eine Chance", sagt Meier, der am Freitag mit 16 Feldspielern und zwei Torhütern ins Flugzeug steigen wird.

Weil Lambertz, Heidinger, Kastrati, Palikuca, Heeren und Halet verletzt ausfallen, mussten aber drei Spieler aus der zweiten Mannschaft die Lücken auffüllen.

"Für die Jungs ist das gar nicht so leicht, obwohl sie jetzt durch unsere Notlage schneller eine Chance erhalten", sagt Meier über Marcel Gaus, Andreas Altenbeck und Johannes Walbaum, der zuletzt im Pokal gegen Essen-West (4:0) 90 Minuten durchspielte. "Die gehen zur Schule oder zur Arbeit und können nicht wie die anderen Profis auch tagsüber trainieren." Deshalb wird der Trainer seine Talente ganz behutsam aufbauen und einsetzen.

Das heißt aber nicht gleichzeitig für die anderen Spieler, dass sie sich ihrer Positionen in der Mannschaft zu sicher sein dürfen. "Wir haben keine Platzhirsche", erklärt der Trainer. "Die Mannschaft hat einen sauberen Charakter, geht sehr positiv mit der Situation um und hängt sich im Training voll rein."

Deshalb hat Meier auch das Gespräch mit Kenan Sahin noch einmal gesucht. Denn vor allem im Pokalspiel hat der Angreifer dem Trainer gar nicht gefallen und war nach 45 schwachen Minuten vom Platz geholt worden. "Natürlich muss man bei unserer Situation im Sturm nachdenken", so Meier. Trotzdem wird er wohl Sahin auch in Burghausen vertrauen.

Immer noch wartet die sportliche Leitung auf "Grünes Licht" vom Vorstand für die versprochene Verstärkung auf der rechten Verteidiger-Position. "Wir arbeiten im Hintergrund daran und kontaktieren unsere Wunschkandidaten", sagt Wolf Werner. Doch der Fortuna-Geschäftsführer wirkt ungeduldig. Zwar erwartet er eine Zusage durch den Vorstand Anfang nächster Woche. "Aber", sagt er, "ich hoffe, dass dann der Spieler noch da ist."