Kippt der DFB das Geisterspiel?
Auch die Gladbacher Fans hoffen, das Derby am Niederrhein live miterleben zu dürfen.
Düsseldorf. Mit dem Abstieg des 1. FC Köln ist für Borussia Mönchengladbach der Lieblingsgegner in der Fußball-Bundesliga zumindest für ein Jahr in die 2. Liga entschwunden. Umso schöner war für die Gladbach-Fans der Aufstieg von Fortuna Düsseldorf, das als Derbygegner in die Bresche springen sollte.
Doch Fußball-Bund und Fußball-Liga haben durch das wohl ungewollte Zusammenspiel von einem unglücklichen Urteil und einer ungeschickten Spieltagsplanung dafür gesorgt, dass das erste Derby der Saison am 1. September, um 18.30 Uhr, entweder ganz ohne Zuschauer oder vor einer Minikulisse stattfinden wird.
Über Fortunas Berufung entscheidet das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes am Freitag ab 13 Uhr in Frankfurt.
Der Klub hofft darauf, dass wie in vergleichbaren Fällen die Strafe reduziert wird (siehe Kasten). Ein Teilausschluss wäre vom Aufsteiger eher zu akzeptieren, als gänzlich ohne Zuschauer spielen zu müssen. Der Verein beantragte eine mündliche Verhandlung.
Doch es zeichnet sich noch eine weitere Chance für die Düsseldorfer ab. Mit dem Blick auf das Verfahren gegen den Karlsruher SC, bei dessen Relegationsspiel am 14. Mai in Karlsruhe es nicht nur zu einem Platzsturm wie in Düsseldorf einen Tag später, sondern auch zu Ausschreitungen und 75 Verletzten gekommen war.
Das DFB-Sportgericht entschied am 9. Juli, dass der Karlsruher SC sein erstes Heimspiel gegen Halle am 28. Juli ohne Publikum austragen sollte. Der Zweitliga-Absteiger legte Einspruch ein, darüber konnte der DFB wegen der Fristen nicht bis zum Spieltermin entscheiden. Das Spiel fand statt — mit Publikum.
Am Mittwoch musste der KSC gegen Osnabrück dann ohne Zuschauer antreten. Dass die Zeit für Fortuna und Gladbach spielt, hoffen die Fans, wenn der Verein erneut Einspruch erhebt. Das zweite Heimspiel der Fortuna wird übrigens am 22. September um 15.30 Uhr gegen den SC Freiburg angepfiffen.