Fortuna Düsseldorf Kurz: Es wird ein langer Weg für Fortuna
0:1 — In der Offensive lässt die Mannschaft von Marco Kurz fast alles vermissen.
Düsseldorf. Wer sich der Illusion hingegeben hatte, dass Fortuna Düsseldorf sich im neuen Jahr schnell aus der gefährdeten Zone der 2. Fußball-Bundesliga herausarbeiten würde, sah sich am Samstag getäuscht. Die Mannschaft von Trainer Marco Kurz verlor nach einer schwachen Leistung mit 0:1 (0:0) gegen Heidenheim, obwohl der Gegner in 90 Minuten ein einziges Mal gefährlich auf das Tor der Düsseldorfer geschossen hatte.
„Die Köpfe bleiben oben, ich bin stolz, diese Mannschaft trainieren zu können. Und wir werden uns da unten rausarbeiten“, sagte Marco Kurz nach den auch für ihn ernüchternden 90 Minuten. „Ich habe immer gesagt, dass es ein langer Weg sein wird.“ Das Pfeifkonzert im Stadion zeigte aber auch, dass die Fans glauben, dass die Mannschaft immerhin bereits ein kleines Stück des Weges gegangen sei. Doch eine Verbesserung gegenüber den vielen tristen Auftritten vor dem Jahreswechsel waren nicht zu erkennen. Im Gegenteil, unter der Regie von Co- und Interimstrainer Peter Hermann war zuletzt so etwas wie ein Konzept zu erkennen gewesen.
Im Spiel gegen Heidenheim fand die Fortuna in der Offensive 45 Minuten lang gar nicht statt. Vor der Pause köpfte Joel Pohjanpalo nach der einzigen brauchbaren Flanke (von Demirbay) drei Meter neben das Tor. Ansonsten bestimmten die Abwehrreihen das Geschehen auf dem Platz und erklärten die torgefährlichen Bereiche zu Sperrbezirken.
„In der Pause habe ich meinen Spielern erklärt, dass sie mehr Tempo machen und die Halbpositionen besser besetzen müssen“, sagte Fortunas Cheftrainer, der nach 66 Minuten endlich Christopher Avevor erlöste und für ihn Julian Koch einwechselte. Dass dieser sich als der Pechvogel des Tages erwies, tat Kurz sehr leid. Koch lief an einem Ball vorbei, und der Heidenheimer Robert Leipertz nutzte das Geschenk zum Siegtreffer.
„Julian hat sich hinterher in der Kabine bei der Mannschaft entschuldigt. Man tut ihm Unrecht, wenn jemand sagt, das sei ihm nicht nahe gegangen“, erklärte Kurz, nachdem er darauf angesprochen worden war, dass Koch fröhlich die Treppen zum Kabinenbereich herabgekommen sei.
Mit der Leistung seiner Mannschaft war Kurz natürlich nicht zufrieden. Vielleicht sind die Ansprüche im Umfeld der Fortuna auch zu hoch. Der Zweitligist ist in akuter Abstiegsgefahr und konnte wohl nicht das ganz große Risiko gehen, um vor Kontern gefeit zu sein. „Solche Fehler dürfen natürlich nicht passieren, aber ansonsten haben wir nichts zugelassen.“ Die Defensive steht, und nur ein krasser Fehler führte zum Gegentor. „Die Mannschaft muss sich innerhalb eines Spieles steigern, das hat sie gemacht“, sagte Fortunas Cheftrainer, der offensichtlich davon ausgeht, dass sein Team nur ganz kleine Schritte machen kann. Aber das „Reinfressen“, das Kurz vor dem Spiel gefordert hatte, war zu selten von allen Spielern zu sehen. „In unserer Situation kann nicht alles gelingen. Wir wissen, dass wir besser spielen können. Das ist uns auch in der zweiten Hälfte gelungen, nur ein solcher Fehler ist für das Spiel der Mannschaft nicht dienlich.“ Nächste Woche geht es nach Freiburg. Fehler kann sich die Fortuna dort nicht leisten.