Fortuna Düsseldorf Lambertz: „Ich habe mich auf diesen Moment gefreut“

Zwölf Jahre spielte „Lumpi“ für die Fortuna — heute kehrt er mit seinem neuen Club Dynamo Dresden zurück.

 Auf ihn sind Freitagabend alle Augen gerichtet: Andreas „Lumpi“ Lambertz trifft erstmals seit seinem Wechsel nach Dresden auf die Fortuna.

Auf ihn sind Freitagabend alle Augen gerichtet: Andreas „Lumpi“ Lambertz trifft erstmals seit seinem Wechsel nach Dresden auf die Fortuna.

Foto: dpa

Düsseldorf. Dass sich Andreas „Lumpi“ Lambertz auf seine Heimkehr freut, steht völlig außer Zweifel. Heute ist es soweit. Einer der sympathischsten Fußballer der Gegenwart, zumindest zwischen Rhein und Elbe, trifft mit seinem neuen Team Dynamo Dresden auf seine alte (und ewige) Liebe Fortuna Düsseldorf. Ich hatte die Gelegenheit mit ihm zu sprechen und lasse ausnahmsweise das unnatürlich wirkende „Sie“ weg, weil ich „Lumpi“ schon ewig kenne.

Lumpi, fangen wir mit der ersten Frage mal fern von Düsseldorf an. Wie gefällt Dir Dresden?

Lumpi Lambertz: Das ist eine wunderschöne Stadt. Da könnte man Woche für Woche tolle Sachen entdecken und immer etwas Neues. Es gibt hier meist sogar mehr Touristen als Dresdner. In meinem Alltag komme ich leider nicht dazu, das alles wahrzunehmen.

Wie hat sich die Familie eingelebt?

Lumpi: Eigentlich sehr gut, obwohl wir alle Sehnsucht haben und unsere Freunde sehr vermissen. Bei unserem Sohn Collin (9) gab es am Anfang schon ziemliches Heimweh, auch weil er sich in der Schule auf ein anderes Lernsystem einstellen musste. Jetzt hat er seine Kumpels gefunden, und er fühlt sich wohl. Bei meiner Tochter Caitlin (5) ist das anders. Sie war hier sofort zuhause.

Wie haben Dich Deine neuen Kollegen direkt nach dem Wechsel in Dresden empfangen?

Lumpi: Das war einfach nur super. Hefe (Michael Hefele) hat gesagt, dass es für ihn eine Ehre sei, mit einer lebenden Legende zusammenspielen zu dürfen. Damit war das Eis schon gebrochen. Im Aufstiegsjahr hatten wir wirklich eine Super-Truppe, und auch jetzt sind so viele geile Jungs dabei, mit denen ich mich großartig verstehe. Aber es ist anders als bei Fortuna. Ich bin jetzt zehn Jahre älter, und es gibt viele junge Spieler. Aber die Chemie stimmt einfach.

Ist Dir eigentlich klar, dass der Name Lambertz in Düsseldorf noch so präsent und immer wieder zu hören ist?

Lumpi: Okay. Wahrscheinlich ist es deshalb, weil die Leute damit etwas verbinden, was mich ausmacht: Leidenschaft im Spiel und Identifikation mit einer Mannschaft und einem Verein.

Hast Du einen Plan für das Spiel in Düsseldorf?

Lumpi: Im Endeffekt geht es um nichts anderes als drei Punkte. Ich muss nichts Besonderes tun, und ich brauche niemandem etwas zu beweisen. Es treffen in der 2. Liga zwei Mannschaften aufeinander, die beide das Ziel haben zu gewinnen. Und das habe ich auch.

Aber Du verfolgst die Fortuna schon noch, oder?

Lumpi: Na klar. Das sieht so aus, als wäre das jetzt in Düsseldorf ein eingeschworener Haufen. Und sie haben in Friedhelm Funkel einen Trainer gefunden, der wusste, wo das Problem war und worauf er jetzt setzen muss. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft eine gute Mischung aus jung und alt hat.

Apropos alt - ausgerechnet die alten Kumpel Axel Bellinghausen und Oliver Fink sind leider im Spiel nicht dabei. . .

Lumpi: Ja, das ist echt bitter. Mit Axel habe ich diese Woche noch telefoniert. Und meine Frau Steffi war vor kurzem auf der Hochzeit von Finki. Ich war natürlich auch eingeladen, konnte jedoch leider nicht. Aber wir sehen uns ja am Rande des Spiels.

Zum Schluss die Frage nach dem, worauf Du Dich besonders freust bei Deiner Rückkehr nach Düsseldorf und in die Arena?

Lumpi: Der Abschied damals war sehr emotional. Und von dem Tag an habe ich mich auf den Moment gefreut, wenn ich wieder in dieser Arena, vor diesen Fans und gegen meinen alten Verein spielen darf.