Fortuna Düsseldorf Spiel gegen Dresden: Duell mit besonderer Geschichte
Nicht nur das Wiedersehen mit Andreas Lambertz macht Fortunas Spiel gegen Dresden so speziell. Funkel will Lumpi Feuer geben.
Düsseldorf. Spiele zwischen Fortuna Düsseldorf und Dynamo Dresden hatten in der Vergangenheit bereits des Öfteren eine besondere Note. Wie etwa im März 2007, als die Rot-Weißen gefühlte 30 Torschüsse auf das Gehäuse der Sachsen abgaben, aber erst ein Kopfball von Denis Wolf in der Nachspielzeit für das 1:1 sorgte. Oder Freitag auf den Tag genau vor fünf Jahren. Damals traf Ranisav Jovanovic in der Nachspielzeit zum 2:1, was Norbert Meier zur „brünftigen Hirschkuh“ werden ließ, wie der Trainer seinen irren Jubellauf beschrieb.
Freitag ist die besondere Geschichte, losgelöst vom rein sportlichen Aufeinandertreffen der beiden Fußball-Zweitligisten, bereits bekannt. Andreas „Lumpi“ Lambertz kehrt mit seinem neuen Club zu seiner alten Liebe zurück (siehe Interview unten auf der Seite). „Sein Name steht in Düsseldorf für Erfolg und Leidenschaft. Und das in einer bemerkenswerten Art und Weise. Er kann und soll gerne gefeiert werden, aber auf dem Platz bekommt er Feuer“, sagt Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Wiedersehen mit dem „verlorenen Sohn“, der den Verein im Sommer 2015 nach zwölf Jahren verließ.
Funkel kennt die Mechanismen der Fußball-Romantik bestens, schließlich ist er seit 25 Jahren im Trainergeschäft tätig. Bei aller Freude über das Wiedersehen zwischen seiner Fortuna und Lambertz mahnt der 62-Jährige, nicht in irgendeinen nostalgisch angehauchten Schwirrzustand zu verfallen: „Nach dem Spiel können wir in Erinnerungen schwelgen — aber bitte solche, die Jahre zurücklegen und nicht Minuten. Dieses Mal soll Lumpi keine guten Erinnerungen aus Düsseldorf mit nach Dresden nehmen.“
Wie immer spricht Funkel vor dem Spiel mit viel Respekt über den kommenden Gegner, der mit 16 Punkten nur drei Zähler hinter der Fortuna platziert ist. „Dresden ist eine spielstarke Mannschaft. Das ist ein bemerkenswert starker Aufsteiger mit einem sehr guten und erfahrenen Trainer in Uwe Neuhaus“, erklärt der Düsseldorfer Übungsleiter.
In der Vorbereitung dürften allein schon die Höhepunkte des 5:0-Sieges von Dynamo über den VfB Stuttgart von vor drei Wochen Beweis genug für die Stärke der Schwarz-Gelben sein. Doch die Fortuna hat — das Pokalspiel in Hannover einmal ausgeklammert — bisher selbst eine überraschend gute Runde gespielt. Und so ist im Duell des Tabellenfünften (Düsseldorf) gegen den Achten (Dresden) nicht nur die Lambertz'sche Rückkehr ein spannender Aspekt.
„Die Reaktion in Berlin war sehr positiv. Nach dem Pokalspiel gab es berechtigte Kritik, aber gegen Union haben wir ganz einfach Fußball gespielt und viel Leidenschaft gezeigt“, sagt Funkel. Sein Team zeigte nach Niederlagen bislang immer eine positive Reaktion anstatt in alte Muster zu verfallen. Diese Qualität hatten viele der Fortuna in dieser Saison nicht zugetraut, doch dem Trainer ist es gelungen, auch bei einzelnen Spielern an gewissen Schrauben zu drehen.
Freitag gegen Dresden ist die Ausgangslage für die Fortuna eine andere. Mit drei Liga-Siegen in Serie, in denen insgesamt acht Tore erzielt wurden, schwimmen Michael Rensing und Co. auf einer kleinen Erfolgswelle. Sollte diese auch in den 90 Minuten gegen die Sachsen nicht brechen, dürfte Funkels Wunsch in Erfüllung gehen, dass Lambertz nicht die besten Erinnerungen mit nach Dresden nimmt. Dass Fortunas Trainer bei einem späten Treffer zur „Hirschkuh á la Meier“ wird, ist dagegen mehr als unwahrscheinlich.