Langeoog heißt Fortuna willkommen
Ein lockerer Aufgalopp des Zweitligisten am ersten Tag auf der Nordseeinsel.
Düsseldorf. Nachdem über der Nordseeinsel Langeoog am Vortage noch strahlend blauer Himmel bei Temperaturen um die 22C vorherrschend war, brachte der Fortuna-Tross bei seiner Ankunft am Mittwoch dicke, schwarze Wolken und leichten Regen mit.
Busfahrer Jens Minhorst hatte das schmucke rot-weiße Fortuna-Gefährt nach Bensersiel bis an den Fähranleger gesteuert. Im Gegensatz zum letztjährigen Trainingslager auf Borkum durfte der Bus aber nicht mit auf die Insel. Langeoog ist bis auf Service-Fahrzeuge komplett autofrei, und deshalb mussten alle Fortunen ab Fähranleger am Hafen in die romantische Bimmelbahn umsteigen, die alle Gäste bis zum Inselbahnhof bringt. Mit den bereitgestellten Fahrrädern ging es weiter zur Unterkunft.
Die Spieler waren bester Laune, als sie mit ihren Rädern zu ihrer ersten Etappe der „Tour de Langeoog“ aufbrachen. „Ich freue mich darauf, hier auf der Insel trainieren zu dürfen. Ich war bereits bei Trainingslagern auf Juist und genieße jedes Mal das vorübergehende Leben auf den autofreien Inseln“, sagte der neue Torwart Lars Unnerstall. Auch am Mannschaftshotel war alles vorbereitet, die Fahnen waren gehisst, Hoteldirektor Reinhard Langer erwartete den Zweitligisten und hieß ihn herzlich Willkommen auf der Insel und wünschte einen angenehmen Aufenthalt in seinem Hotel „Feuerschiff“.
Langeoog, die Organisatoren und die 1700 Einwohner sind schon länger bereit. Sie haben sich auf das vorübergehende Leben mit Fußball-Profis vorbereitet. „Natürlich wird diese Woche ein wenig unruhiger auf unserer beschaulichen Insel. Aber wir sind auch stolz darauf, Fortuna Düsseldorf für eine Woche betreuen zu dürfen“, sagte zum Beispiel Konditorei-Fachverkäuferin Julia. Auch Thomas Pree, Fußball-Obmann des TSV Langeoog und gleichzeitig Event-Manager der Kurverwaltung, ist zusammen mit dem Organisator des Trainingslagers, Sven Frese, zufrieden mit dem Stand der Dinge. „Der Rasen wird natürlich für morgen noch einmal gemäht und vorbereitet, aber ansonsten kann es von mir aus losgehen“, versicherte er mit einem Lächeln.
Zum ersten Training kamen die Spieler um Cheftrainer Oliver Reck um 16 Uhr auf den „Jonny-Vestering-Sportplätzen“ zusammen, benannt nach dem erfolgreichsten Insel-Stürmer aller Zeiten, dem heute 78-jährigen Jonny Vestering. Das Training lief am Ankunftstag locker ab, es wurde in verschiedenen Trainingsvarianten nur mit dem Ball gearbeitet, auf Konditions- oder Kraftarbeit noch verzichtet. Die etwa 40 Zuschauer konnten den Akteuren anmerken, dass für diese Urlaub zwar schön und notwendig ist, aber die Freude, wieder Fußball spielen zu können, noch wesentlich größer ist. Geleitet wurde die erste Übungseinheit im Übrigen weitgehend vom neuen Assistenz-Trainer Joti Stamatopoulos, während sich Cheftrainer Oliver Reck zunächst noch um die drei Torleute kümmerte. Das wird sich in den kommenden Einheiten sicherlich noch ändern.
Mit dabei waren alle Neuzugänge, dagegen fehlten die WM-Fahrer Ben Halloran und Mathis Bolly, sowie die Langzeitverletzten Oliver Fink und Ihlas Bebou — auch nicht mit im Trainingslager sind die Spieler Levan Kenia, Dennis Wegkamp und Andre Fomitschow.