Letztes Auswärtsspiel in Fürth: Karten nur in der Verlosung
Für das Auswärtsspiel in Fürth werden die Tickets knapp. Hunderte Fortunen haben sich bereits Karten für die Heimblöcke gesichert.
Düsseldorf. Fortunas Trainer Norbert Meier hat einen Lieblingssatz. Egal, wie es um seine Zweitliga-Fußballer steht. Egal, wie es in der Tabelle aussieht, der 53-Jährige „denkt nur von Spiel zu Spiel“. Das mag aus sportlichen Gründen sinnvoll sein. Fortunas Fans können sich diese Kurzsichtigkeit allerdings nicht erlauben.
Seit Wochen planen sie die entscheidenden Spiele der Saison. Die Begegnung am letzten Spieltag (6. Mai) gegen Duisburg ist bis auf wenige Restkarten bereits ausverkauft. Weitaus mehr Kopfzerbrechen bereitet den reisefreudigen Fortuna-Fans aber die Partie eine Woche zuvor, auswärts beim aktuellen Tabellenzweiten Greuther Fürth.
Das Stadion der Franken hat nämlich nur Platz für 15 000 Zuschauer. Laut Statut stehen dem Gastverein davon zehn Prozent zu. Doch es wollen sich weit mehr als 1500 Rot-Weiße zum vielleicht alles entscheidenden Spiel Richtung Fürth aufmachen.
Die Verantwortlichen der Franken wissen das und haben vorsorglich bereits 2200 Karten nach Düsseldorf geschickt. Doch selbst das wird nicht reichen. Auf Fortunas Geschäftsstelle stapeln sich bereits die Vorbestellungen. Mehrere tausend sollen es sein — trotz des mageren 0:0 gegen St. Pauli.
Deshalb hat sich der Verein entschieden, für das Fürth-Spiel einen gesonderten Verkauf zu organisieren: 1500 Tickets gehen an Fanklubs und Dachverbände, die zu jedem Spiel Fahrten anbieten und wegen ihrer Treue bevorzugt behandelt werden. 125 Karten gehen an Sponsoren, weitere 110 sind für den Vorstand, den Aufsichtsrat, die Angehörigen der Mannschaft, die Mitarbeiter der Geschäftsstelle und ehrenamtliche Helfer. Nur die übrig gebliebenen 400 Karten sind noch — mehr oder weniger — frei.
In den freien Verkauf gehen aber auch diese nicht. Die Karten werden unter den Mitgliedern, die einen entsprechenden Antrag stellen, verlost. Seit Dienstag gibt es ein „Teilnehmerformular“ auf der F95-Homepage.
Noch bis nächsten Dienstag, 10. April, können sich Vereinsmitglieder mit dem ausgefüllten Formular per E-Mail auf Karten bewerben. Die Glücklichen werden jubeln, die anderen trauern. Schon jetzt steht fest: Tausende Fortunen werden in die Röhre gucken.
Da das bereits zu erwarten war, wurden einige ganz Pfiffige unter den Fortunafans in den vergangenen Wochen selbst aktiv. Sie besorgten sich Karten über den Heimverein. Bevorzugt für solche Blöcke, die unmittelbar an den offiziellen Gästebereich angrenzen.
Das wiederum hatten die Fürther, die selbst nicht über die große Masse an Fans verfügen, geahnt. Deshalb boten sie Tickets für die letzten vier Heimspiele nur im Paket an. Die Idee dahinter: Die Gästefans werden sich keine Tickets für vier Fürther Heimspiele kaufen, wenn sie nur das eine gegen ihre Mannschaft sehen wollen. So sammeln sich nicht zu viele Gästefans im Heimbereich.
Doch diese Rechnung ging nicht auf: Hunderte Fans aus Düsseldorf haben sich trotzdem Karten für alle vier Spiele gekauft. Ihr Plan: Sie behalten die für das Fortuna-Spiel, verkaufen die für das Fürther Spiel gegen St. Pauli an Fans aus Hamburg und spenden die Karten für die Fürther Heimspiele gegen Karlsruhe und Cottbus an ein Kinderheim.
Das Signal kam an. Die Fürther bedankten sich zwar artig für die Spenden der Fortunen, stoppten nun aber den Vorverkauf für alle Fans, die nicht im Postleitzahlbereich 9 wohnen. Wohl zu spät — Fortuna rechnet mit mehr als 3000 Fans in Fürth.