Fortuna: Die Angst geht um
Wieder wird deutlich, dass Fortuna jede Leichtigkeit verloren hat. Der Trainer redet dagegen an: „Wir können nur gewinnen.“
Düsseldorf. Für größere Depression gibt es keinen Anlass, findet Norbert Meier. 0:0 gegen St. Pauli, sechs Spieltage vor Saisonschluss den Relegationsrang drei gehalten, nicht verloren — aber eben auch den direkten Aufstieg aus den Augen verloren. „Ich hoffe, wir bekommen hier wieder die Leichtigkeit rein“, sagte Meier, nachdem sie im Spiel gegen die Hamburger ganz offensichtlich gefehlt hatte. Die Fortunen suchen schon länger danach, aber jetzt wird es tatsächlich Zeit. Größere Ausrutscher darf sich das Ensemble nicht mehr erlauben.
„Wir haben überhaupt nichts zu verlieren“, betonte Meier, „wir können noch alles gewinnen.“ Was immer eine Frage der Betrachtung ist, der Düsseldorfer Trainer wird auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten und den beschwerlichen Weg geschaut haben, den Fortuna in den jüngeren Jahren zurückgelegt hat. „Jetzt müssen wir um den dritten Rang kämpfen“ Aber am Saisonende kulminiert die Angst, große, hart erarbeitete Ziele zu verpassen. „Eine gewisse Ernüchterung verspüre ich schon“, sagte Verteidiger Tobias Levels.
„Wir hatten die Chancen, das für uns zu entscheiden. Jetzt müssen wir um den dritten Rang kämpfen.“ Es ist nicht zu übersehen, dass Düsseldorf nicht mehr die Fortuna der Hinrunde auf den Platz entsendet. „Einstellung, Einsatz — das war wieder da, das hinterfrage ich ohnehin nicht bei meiner Mannschaft“, sagte Meier. Aber die Überzeugung, diese gewisse Arroganz fehlt, und die ist nötiger als bei vielen anderen Mannschaften der Liga.
„Weil wir nicht die Mannschaft haben, die St. Pauli mal eben schlüsselfertig spielt“, befand Meier. „Erst, als wir richtig versucht haben, Druck zu machen, kamen wir ins Rollen. Das ist unser Spiel. Wir sind keine Mannschaft, die den Ball hält, die es ständig spielerisch versucht, das können wir gar nicht. Aber das ist auch nicht schlimm.“
Wenn man seine Stärken einzusetzen weiß. Und sich nicht um Möglichkeiten beschneidet. Gegen St. Pauli fehlte Beister gelbgesperrt, in Rostock wird Lambertz (zehnte Verwarnung) fehlen. Zuvor setzten Langeneke, Bodzek und Rösler aus, dann Levels und Fink. Und Rösler? Sah die elfte Gelbe Karte, wieder wegen Meckerns. „Wir haben ja noch sechs Spiele“, deutete Meier eine mögliche weitere Sperre des Stürmers an. Es war ein Scherz. Was bleibt ihm auch. Schon morgen wird gespielt. In Rostock.