Lukas Hinterseer: Der Torjäger mit berühmtem Onkel

Der Höhenflug des FC Ingolstadt hängt nicht nur mit dem Angreifer zusammen.

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Düsseldorf/Ingolstadt. Ein paar hundert Meter oberhalb der Talstation am Hahnenkamm liegt die „Pension Hinterseer“. Viele Touristen in der Unterkunft an Österreichs berühmtester Abfahrtsstrecke hoffen darauf, den ehemaligen Skifahrer Hansi hier zu treffen. Aber der heutige Schlagersänger ist so gut wie nie an der „Streif“. Sein Neffe Lukas hingegen in Urlaub oder Freizeit sehr oft. Doch den Fußball-Profi erkennen die Gäste nicht. Das allerdings kann sich recht schnell ändern.

Denn Angreifer Lukas Hinterseer ist beim FC Ingolstadt 04 gerade dabei, durchzustarten. Mit den „Schanzern“ liegt der 23-Jährige derzeit an der Tabellenspitze der Zweiten Bundesliga. Zuletzt gelangen vier 1:0-Siege in Folge und dabei erzielte in den drei vergangenen Spielen jeweils Hinterseer den entscheidenden Treffer. „Keine Ahnung, wie mir das gelungen ist. Ich versuche einfach immer nur abzuschließen“, sagte der Tiroler.

Im Sommer holte ihn Ingolstadts Sportdirektor Thomas Linke von Wacker Innsbruck, wo er nach dem Abstieg nicht mehr zu halten war. Zuvor hatte auch Helmut Schulte sein Interesse bekundet, doch richtig konkret waren weder Kontakte mit Rapid Wien als auch mit der Fortuna. Zur Entwicklung von Hinterseer sagte Schulte salopp: „Mein lieber Herr Gesangsverein.“

Doch Lukas Hinterseer ist nicht der einzige Grund, warum die Rot-Schwarzen die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung und ohne Niederlage anführen. „Sechser“ Pascal Groß ist mit der Note 2,27 aktuell der beste Spieler der Liga, Verteidiger Danny da Costa besitzt in der deutschen U 21 einen Stammplatz und Österreichs Nationaltorhüter Ramazan Özcan ließ bisher erst sechs Gegentore zu. „Im Moment gelingt uns wirklich ziemlich viel“, sagte Groß.

So viel, dass sie sogar den seit 1979 gehaltenen Zweitligarekord von Bayer Leverkusen gebrochen haben. Denn inzwischen ist das Team von Ralph Hasenhüttl auf fremden Plätzen seit 18 Spielen unbesiegt und diese Serie soll in Düsseldorf ausgebaut werden. „Zwar muss Fortuna fast schon gewinnen, wenn sie an uns ran wollen. Aber deswegen werden wir uns nicht hinten rein stellen“, sagte Hasenhüttl. Schließlich hat der Steirer Trainer vorne ja den Tiroler „Bua“ Lukas Hinterseer.