Fortunas Gegner "Lumpis" freudlose Rückkehr nach Düsseldorf
Dynamo Dresden steckt im Abstiegskampf. Da ist für Andreas Lambertz auch die "ewige Liebe" zweitrangig.
Dresden. Bis zur 85. Minute sah alles nach dem "Pflichtsieg" gegen Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern sowie dem damit verbundenen Ende der Talfahrt von Dynamo Dresden aus. Dann aber wurde am vergangenen Montag aus einem 1:0 innerhalb von 240 Sekunden ein 1:2. Das fünfte sieglose Spiel in Folge führte zum Sturz auf den Relegations-Platz, die direkten Abstiegsränge sind nur noch drei Punkte entfernt. Ausgerechnet in dieser Situation muss das Team von Trainer Uwe Neuhaus nun zum Co-Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. "Jeder weiß um die Schwere dieser Aufgabe, aber unsere tabellarische Lage hat sich zugespitzt. Ich erwarte daher, dass sich meine Mannschaft zerreißt", sagte Neuhaus.
Und dies am besten bis zum Abpfiff. Kaiserslauterns Treffer nämlich waren nicht die ersten späten Gegentore in diesem Jahr. Am Montag gaben die Gelb-Schwarzen bereits zum siebten Mal sicher geglaubte Punkte in der Schlussphase eines Spiels noch aus der Hand. "Wir bauen auf und reißen nieder - so haben wir Arbeit immer wieder", verpasste die BILD-Zeitung daraufhin Dynamo Dresden einen Handwerkerspruch aus der DDR. Lustig findet das bei Dynamo niemand, schließlich hat der Mangel an Konzentration die Mannschaft in den Abstiegsstrudel gezogen. Es gibt allerdings noch andere Gründe für die Krise des Tabellen-Fünften der vergangenen Saison.
Als Aufsteiger hatte die Dresdener eine Leichtigkeit beflügelt, die sie die Liga mit attraktivem Spiel aufmischen und ihre Fans so von einer Zukunft in der Bundesliga träumen ließ. Doch die Abgänge der Torjäger Stefan Kutschke (Ingolstadt) und Akaki Gogia (Union Berlin) sowie von Regisseur Marvin Stefaniak (VfL Wolfsburg) konnten im Sommer nicht adäquat kompensiert werden. Desweiteren fehlt ein motivierender Antreiber wie es der zu Huddersfield Town gewechselte Michael Hefele war. Hinzu kommt immer wieder Pech mit Verletzungen - so fallen Innenverteidiger Sören Gonther und Angreifer Pascal Testroet für Monate aus.
"Alles was jetzt zählt, sind Punkte. Über schönen Fußball brauchen wir derzeit nicht zu reden", sagte Mittelfeldspieler Andreas Lambertz vor der Reise zu seiner "ewigen Liebe" Fortuna Düsseldorf. Freuen kann sich der 33-Jährige über das Wiedersehen aber eher weniger. "Wir stecken in einer Situation, die es nicht zulässt, irgendwelche Nebenschauplätze darzustellen. Daher ist die Rückkehr für mich dieses Mal zweitrangig. Um aus dem Tabellen-Keller heraus zu kommen, müssen wir punkten", sagte Lambertz der "Dresdener Morgenpost". Im Sommer läuft sein Vertrag bei Dynamo aus, eine Verlängerung erscheint wenig wahrscheinlich. Klar, dass "Lumpi" nicht als Absteiger gehen möchte.