Marco Christ gibt der Fortuna mehr Stabilität
Trainer Norbert Meier hält große Stücke auf den 28-jährigen Mittelfeldspieler.
Düsseldorf. Am Tag danach hätte man nach einem 4:1-Sieg zur Tagesordnung übergehen können. Hat man beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf aber nicht. Die schlechte erste Spielhälfte war noch einmal Thema am Tag des Auslaufens, alles andere bedeutete auch Stillstand und nicht Fortschritt. "Die Fans haben zurecht zur Pause gepfiffen, das war erschreckend. Da kann man sich als Spieler nicht immer auf irgendwelche alten Erfolgen ausruhen", sagte Sportdirektor Wolf Werner am Montag ziemlich deutlich.
Womit klar wird: Der Anspruch der Düsseldorfer wird auch von den Verantwortlichen ganz bewusst Stück für Stück nach oben geschraubt. Auch deshalb geriet kein Werner und auch kein Meier ob der durchaus sehenswerten Vorstellung des lange verletzten Marco Christ ins Schwärmen. "Spielerisch ist er eine Augenweide", sagte Werner zwar, aber: "Er kann es auch noch deutlich besser. Seine Standards zum Beispiel waren nicht gut."
Trotzdem durfte sich Fortuna-Trainer Norbert Meier bestätigt sehen: "Ich bin davon ausgegangen, dass Marco Christ in vernünftiger Verfassung ist." Sonst hätte er ihn auch kaum erstmals wieder von Beginn an gebracht. Am 15. August hatte sich der Mittelfeldspieler für die besonderen Momente beim Auswärtsspiel in Berlin am Knie verletzt, genau zwei Monate später hat er seinen Stammplatz zurückerobert. An diesem Freitag in Kaiserslautern dürfte Christ wieder in der Startformation stehen.
Rund eine Minute gegen Aachen, schon 22 in Fürth, jetzt 90 gegen Frankfurt. "Am Ende haben die Waden schon etwas gezwickt, aber da habe ich auf die Zähne gebissen", sagte Christ, der dem Spiel der Fortuna die fußballerische Linie bringen soll. Gegen Frankfurt hat das teilweise brilliant geklappt, so beim Traumpass in der fünften Minute, der Andreas Lambertz alleine vor dem Frankfurter Tor auftauchen ließ.
Oder bei der Vorlage zum 3:1 durch Ranisav Jovanovic. Der Elfmeter zum 4:1 war da eher eine leichtere Übung, die Krönung für eine mannschaftlich geschlossene Steigerung nach der Halbzeit. "In der zweiten Hälfte sind wir dann endlich aufgetreten wie ein Heimteam", sagte Christ. Nicht zuletzt durch seinen läuferischen Einsatz hinter den Spitzen.
Für Trainer Meier ist der allerdings eine Selbstverständlichkeit: "Dafür wird er ja schließlich unter anderem bezahlt, und ohne Laufen funktioniert Fußball nicht." Abzuheben - diese Gefahr besteht in Düsseldorf offensichtlich nicht.