Meiers Geduldsprobe ist die aller Fortunen

Der Trainer wartet auf dringend benötigte Verstärkungen – mit erstaunlicher Ruhe und professioneller Gelassenheit.

Düsseldorf. Es gibt Trainer, die hauen in diesen Situationen auf den Tisch, gehen in die mediale Offensive, oder zetteln intern den einen oder anderen wachrüttelnden Streit an. Von Norbert Meier aber ist derart nichts zu erwarten.

Vielleicht ist der Trainer von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf genau der richtige Mann für einen Verein, in dem die Jugendherberge vor dem Vier-Sterne-Hotel gebucht wird.

Mit anderen Worten: Dass Meier bis heute geduldig und ohne Murren auf weitere Verstärkungen für den Aufsteiger wartet, darf ihm sein Arbeitgeber durchaus hoch anrechnen - hat aber vor allem mit der Geschichte vom nackten Mann zu tun, dem man nicht in die Tasche greifen kann.

"Natürlich drängt man intern schon mal", sagt Meier, "aber die Gespräche müssen ja auch erst einmal geführt werden." Womit er den sich elend hinziehenden Transfer des russichen Stürmers Dmitri Bulykin gemeint haben dürfte, dessen Vertrag noch immer nicht unterschrieben ist.

Noch befindet sich Bulykin mit dem abgebenden Verein RSC Anderlecht im Trainingslager und nicht in Düsseldorf. Klagen von Meier? Keine. Auch nicht im Fall Abdelazziz Ahanfouf: Meier verspricht dem Marokkaner, der am Mittwoch Düsseldorf mit einer Viruserkrankung verließ, weitere Chancen.

Zwei Einheiten erledigten die Fortuna-Profis auch am Mittwoch. Mit allerhand Testspielern und noch viel Ungewissheit. Wie im Fall Patrick Zoundi, der einen "ordentlichen Eindruck" hinterlasse, wie Meier sagt. Am Freitag will er ihn im Test gegen den rumänsichen Erstligisten FC Vaslui in Goch in die Pflicht nehmen. 17 Tage noch bis zum Pokalspiel gegen den HSV. 17 Tage Geduldsprobe.