Mit Geduld auf die Alm
Fortuna soll in Bielefeld nicht nur dominieren, sondern auch für ein Erfolgserlebnis sorgen
Düsseldorf. Norbert Meier hat es wohl wahrgenommen, dass sein Bielefelder Kollege Ewald Lienen vor dem Spiel gegen die Fortuna seine Profis so richtig heiß gemacht hat. "Eine solche Aktion hilft vielleicht zwei- oder dreimal im Jahr. Das verschleißt sich", sagt Fortunas Trainer. "Der 100-prozentige Einsatz müsse ohnehin die Basis sein." Wie weit dann eine der beiden Mannschaften ihr Spiel dem Gegner aufzwingt, entscheide diese wichtige Begegnung. Meier ist sicher, dass dies in Bielefeld (Freitag, 18 Uhr) die Fortuna sein wird. "Wir haben in Berlin gezeigt, wie wir ein Spiel dominieren können. Nachdem wir dort unbelohnt geblieben sind, würde uns jetzt ein Sieg sehr, sehr gut tun", erklärt Fortunas Trainer.
Im Augenblick vergleicht der Trainer seine Mannschaft mit einem Stürmer, der nach länger Durststrecke auf sein nächstes Tor wartet. "Wir müssen einfach Geduld haben und uns diesmal kein Tor reinschaukeln lassen." Zu diesem Zweck kommt auch Abwehrchef Jens Langeneke nach abgesessener Gelbsperre wieder ins Team. Das habe aber weniger mit der Leistung seines Stellvertreters in Berlin zu tun. "Tiago hat einen guten Job gemacht, aber Jens ist ein Führungsspieler und für die Mannschaft als Motivator ungemein wichtig. Er wird spielen."
Eher kontroverse Gedanken macht sich Fortunas Trainerteam über die Besetzung der offensiven Positionen. Das gilt sowohl für die Spielmacher-Rolle, die in Berlin zugunsten eines zweiten defensiven Mittelfeldspielers weggefallen war, als auch für die Positionen im Sturm. Während "Dauerrenner" Thomas Bröker gesetzt sein dürfte, hat Sascha Rösler noch nicht vollkommen zu alter Form gefunden. Doch der Ex-Gladbacher ist immer für eine zündende Idee gut.
So will Meier erst am Freitag entscheiden, ob vielleicht Sandor Torghelle wieder einmal eine Chance von Anfang an erhält. Der Torjäger der Vorbereitungsspiele hat nach seinem ersten Pflichtspieltor in Oberhausen und dem guten Testspielauftritt gegen den 1.FCKöln deutlich an Selbstvertrauen zugelegt. "Er ist immer eine Überlegung wert. Doch wir müssen genau schauen, denn nicht jeder Spieler harmoniert mit jedem anderen", sagt Meier geheimnisvoll.