Nach dem Kessel: Fortuna und Polizei wollen Neuanfang
Kastanie an der Kaiserswerther Straße steht wieder im Brennpunkt.
Düsseldorf. Zwei Wochen hatte Pipo Zeit zum Aufräumen. Denn bei dem Polizeieinsatz vor dem Spiel gegen Union Berlin war in seiner Kastanie an der Kaiserswerther Straße einiges zu Bruch gegangen. "Aber ich mache am Samstag wieder auf.
Diesmal werde ich einen Bierstand vor dem Haus aufstellen", kündigt der Wirt an, vor allem mit Rücksicht auf die vielen "normalen" Fortuna-Fans, die sich vor den Spielen bei ihm treffen.
Sein Lokal wird auch vor der Partie gegen Dresden Samstag wieder im Brennpunkt stehen. Denn unter dem Motto "jetzt erst recht" wollen sich dort diesmal besonders viele Fans einfinden.
Dort waren vor dem Spiel gegen Union Berlin rund 250 Anhänger der Fortuna von der Polizei über mehrere Stunden eingekesselt worden. Neben den gewaltbereiten Fans gerieten offenbar auch Unbeteiligte zwischen die Fronten. Inzwischen sind bei der Polizei fünf Strafanzeigen gegen Beamte eingegangen.
Samstag wird mit 15 000 Düsseldorfern und 3000 Gästen aus Dresden gerechnet. Damit es nicht wieder zu Auseinandersetzungen kommt, wollen Fortuna und Polizei diesmal an einem Strang ziehen - wenn auch noch nicht alle Differenzen nach dem "Kessel" ausgeräumt sind.
Versöhnliche Töne schlägt auch der Supporters Club Düsseldorf an, der Samstag vor dem Spiel eine Demo für "freie Fankultur" organisiert. Die Teilnehmer sollen sich absolut friedlich verhalten: "Wir haben kein Interesse an einem Kräftemessen mit der Polizei."
Um 11 Uhr treffen sich die Fans und ziehen dann über die Kaiserswerther Straße in Richtung Arena - an der Kastanie vorbei, wo sicher ein Zwischenstopp eingelegt wird. Ab 12.40 Uhr kann es an der Rotterdamer Straße und vor der Arena zu Verkehrsbehinderungen kommen.