„Nur nicht überheblich werden“
Fortunas Vorstandschef Peter Frymuth warnt die Mannschaft nach dem beeindruckenden 6:0, nicht abzuheben.
Düsseldorf. Jens Langeneke ist jemand, der trotz seiner Kopfballstärke immer mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt. Im Moment des Triumphs sagt er Dinge, die von großem Realitätssinn zeugen. So war es auch am Freitag nach dem 6:0 gegen den FSV Frankfurt: „Das war schon eine überragende Sache. Um abzusteigen, sind wir viel zu gut.“ Der Stellvertreter von Kapitän Andreas Lambertz verschwendet also keinen Gedanken daran, dass die Fortuna nach dem klasse herausgespielten Erfolg doch noch oben angreifen könnte.
Nach dem höchsten Zweitliga-Sieg der Fortuna aller Zeiten war einfach nur Feiern angesagt. So gerne Langeneke nach Siegen in der Arena auch mit den Fans spielt, so selbstverständlich war für ihn auch, dass er das Mikrophon für die Sieges-Humba an den dreifachen Torschützen Ken Ilsø weiterreichte. „Das war ja wohl sensationell, was der Junge da gezeigt hat. Bei Ken hat alles gepasst“, erklärte der Abwehrchef zum Traumeinstand des dänischen Zugangs.
Dabei hatten sich die Fans vor Anpfiff gesorgt, weil die beiden besten Torschützen der Mannschaft, Andreas Lambertz (3 Treffer) und Thomas Bröker (4), gesperrt beziehungsweise verletzt nur zuschauen konnten. Ob Sascha Dum und Ken Ilsø auch von Anfang an gespielt hätten, wenn beide Kollegen fit gewesen wären, wollte Norbert Meier im Nachhinein nicht erklären.
„Ich werde deswegen keine schlaflose Nacht haben und der Trainer schon gar nicht“, erklärte Jens Langeneke zum verschärften Konkurrenzkampf. Auch Fortunas Trainer ist eher glücklich, dass der am Freitag überragende Sascha Dum „endlich sein spielerisches Vermögen gezeigt hat“. Er habe immer dran geglaubt, dass Dum es irgendwann packen würde. „Vor dem nächsten Spiel kommen Lambertz und hoffentlich auch Bröker zurück“, sagte Meier.
„Der Konkurrenzkampf kann uns nur gut tun.“ Dum musste dann nach 64 Minuten mit leichten muskulären Problemen ausgewechselt werden. Das bedeutete nichts Ernsthaftes, sondern sollte nur eine Vorsichtsmaßnahme sein, weil beim Ex-Leverkusener noch der Spielrhythmus fehlt.
Die Belohnung für die siegreichen Fortunen waren zwei freie Tage. Erst Dienstag wird wieder an der Arena trainiert. „Denn wir werden keinen Meter nachlassen und versuchen, trotz der langen Pause bis Montag die Form zu halten“, erklärte Meier, dessen Mannschaft dann bei 1860 München antreten muss. Auf das Auslaufen am Samstag verzichtete Meier nicht — trotz des Mannschaftsabends, der am Freitag nach dem Spiel stattfand.
Auch Fortunas Vorstandschef Peter Frymuth sieht nach „einer beeindruckenden Vorstellung“ keinen Grund, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. „Wir dürfen nur nicht überheblich werden“, sagte Frymuth, der sich nicht an eine „fußballerisch so dominante Vorstellung“ einer Mannschaft der Fortuna erinnern kann.
Jens Langeneke bringt es dann noch einmal auf den Punkt: „Uns fehlen noch zwölf Punkte für den Klassenerhalt, die müssen und werden wir möglichst bald holen“, sagte Fortunas Abwehrchef und der Fachmann für Bodenständigkeit.