Oliver Fink: „Bei uns allen hat’s Klick gemacht“

Der Mittelfeldspieler glaubt, dass die Mannschaft noch konzentrierter ihr großes Ziel anstrebt.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Oliver Fink ist endlich richtig zurück. Er ist da, wo er sich wohlfühlt, mitten im Geschen. Im Trainingslager zeigte er im Spiel gegen Grashopper Zürich, dass die Angst vor neuen Problemen mit dem Knie nach seinem Kreuzbandriss im Mai 2014 der Vergangenheit angehören. Auf dem regennassen und glitschigen Boden spielte er so körperbetont und einsatzfreudig, wie man ihn aus seiner inzwischen fast sechsjährigen Dienstzeit bei Fortuna Düsseldorf kennt und schätzt. Und im Vergleich mit Borussia Dortmund am vergangenen Samstag bewies der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler auch, dass er spielerisch wieder mithalten kann. Die Defizite, die er gerne noch aufholen möchte bis zum Start am Sonntag nächster Woche beim KSC, „liegen im Bereich der Spritzigkeit, Dynamik und Kraftausdauer“, sagte Oliver Fink am Freitag im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Für 70 bis 80 Minuten auf höchstem Niveau reiche es auf jeden Fall.

Wenn Fink in Karlsruhe nicht im Fortuna-Kader stehen würde, wäre das schon eine Überraschung. „Ich bin so froh, dass wir viele Testspiele machen. Dabei kann ich mich selbst überprüfen, ob ich soweit bin, und ich brauche für die instinktiven Abläufe noch Spielpraxis“, meint Fink, der am Samstag gegen den SV Meppen die Möglichkeit hat, weiter „aufzuholen“. Und Fink weiß, dass Trainer Oliver Reck an ihn glaubt. „Der macht das ja nicht aus Höflichkeit, mich wieder heranzuführen.“

Grundsätzlich glaubt Fink, dass es keinerlei Probleme im Zusammenspiel etwa mit Pinto geben werde. „Das System ist klar, die Position ist klar und die Aufgaben sind auch verteilt“, sagt Fink. „Deshalb ist es eigentlich egal, wer da zusammenspielt.“ Im Training könne man sich auf die Mitspieler gut einstellen. Das konnte man auch im Spiel gegen den Bundesligisten sehen. „Ich war von unserem Auftritt sehr angetan, weil die Dortmunder in der Vorbereitung eigentlich eine Woche weiter waren“, erklärt Fink. „Es war wichtig zu sehen, dass du gegen ein Team wie den BVB die Kiste verteidigen kannst.“ Dann sollte es auch in der 2. Liga funktionieren. Das Ergebnis von 1:1 hat aus Finks Sicht dafür gesorgt, dass Mannschaft und Fans nicht abheben, wie es bei einem Sieg vielleicht gewesen wäre. „Man hat seit Beginn der Vorbereitung gemerkt, dass es bei jedem Spieler Klick gemacht hat“, sagt der Oberbayer. „Jeder stellt sein Ego völlig zurück. Deshalb hat es in den bisherigen Tests so gut geklappt.“

Die offene Vertragsfrage sieht Oliver Fink relativ emotionslos. „Für mich geht es darum, auf ordentlichem Niveau noch vier, fünf Jahre Profifußball zu spielen — falls gesundheitlich alles hinhaut,“ sagt der 32-Jährige. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Der Verein muss aber auch sehen, dass ich in guter Verfassung bin.“ Und er selbst müsse wissen, ob es Sinn mache zu bleiben. „Wenn bei mir alles läuft, glaube ich schon, dass der Verein über eine Verlängerung nachdenkt.“

Die Wertschätzung fühlt Fink und ist fast schon stolz, ein Teil dieses Ganzen zu sein. „Trotzdem finde ich es richtig stark, dass ich einfach rausgehen kann und unter dem Radar schwimme, wenn man das im Vergleich zu anderen Spielern sieht.“ Diese Bescheidenheit ist typisch für Oliver Fink, der auf die Frage, ob er noch mal ein oder zwei Jahre Bundesliga spielen möchte, nur sagt: „Da würde ich nicht meckern.“