Schulte sucht für jeden Spieler eine Lösung

Fortunas Sportchef hat noch viel Arbeit: Elf Verträge laufen im Juni aus.

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Düsseldorf. Drei Monate vor dem Auslaufen ihrer Verträge sollen in der Regel alle Spieler von Fortuna Düsseldorf erfahren, was der Verein mit ihnen vorhat. Ob es für sie weitergeht, oder ob sich die Wege trennen. „Das ist vom Verein aus eine faire Sache, nach der auch im Vorjahr verfahren wurde“, sagt Helmut Schulte. Wobei Fortunas Sportvorstand einräumt, dass es in zwei Fällen im vergangenen Jahr nicht funktioniert habe. Dabei muss es sich wohl um Abwehrspieler Martin Latka und Co-Trainer Uwe Klein gehandelt haben, die die Fortuna im Sommer 2014 verlassen mussten, ohne bereits Ende März Bescheid gewusst zu haben. Fast alle Verträge im Profifußball laufen jeweils bis zum 30. Juni eines Jahres.

So stapelt sich die Arbeit auf dem Schreibtisch von Helmut Schulte, denn von den elf noch auslaufenden Spieler-Verträgen will der Verein sicher nicht alle verlängern. Nur Kapitän Adam Bodzek hat bereits einen neuen Kontrakt über zwei Jahre unterzeichnet. „Ich werde es wie immer handhaben und keine Wasserstandsmeldungen abgeben“, sagt Schulte, dem es nicht leicht falle, den Spielern mitteilen zu müssen, dass der Verein nicht mehr mit ihnen plant. „Ich bin ein Menschenfreund und versuche auch für den fraglichen Spieler immer die bestmögliche Lösung zu finden“, sagt der Sportvorstand.

Manchmal mache es aber auch einfach Sinn, sich von einem Spieler zu trennen, weil dieser woanders eher die Chance habe, Stammspieler zu werden oder dort eine wichtige Rolle zu spielen. Damit meinte Schulte nicht direkt Andreas Lambertz, obwohl auch beim Vizekapitän die Frage nach dessen Zukunft ansteht. „Ich möchte mich nicht zu einer Eventualitätspersonalie äußern“, sagt Schulte. Bei Lambertz werde man die besonderen Verdienste berücksichtigen.

Einen großartigen Personalwechsel soll es ohnehin selbst bei einem Aufstieg nicht geben. „Wir haben — Michael Liendl mitgezählt — zu dieser Saison mit acht neuen Spielern einen für meine Begriffe schon fast zu großen Umbruch erlebt“, erklärt Fortunas Sportchef, der froh ist, dass alle Neuen eingeschlagen haben. „Der Verein will den Kader klein und bei ungefähr 25 Spielern halten. Wenn man dann zehn Leute neu holt, ist das Wahnsinn und schwierig für den Trainer, in kürzester Zeit ein neues Team zu formen.“

Das Credo von Helmut Schulte lautet: „Eingespielt sein, ist eine Macht“. Mannschaften, die jetzt nicht gerade Bayern München seien, können sich eine ständige Rotation kaum leisten, weil sie nicht über so viele Spieler auf einem gleich hohen Niveau verfügen. Systeme, in denen Menschen arbeiten, die sich länger und intensiver kennen, funktionieren einfach besser, meint Schulte. Das spricht dafür, dass doch einige der auslaufenden Verträge verlängert werden. „Mit fast allen Spielern, die zu den 18 Profis gehören, die am meisten gespielt haben, wollen wir verlängern“, bestätigt Schulte die Aussage, mit möglichst allen Stammspielern eine Einigung erreichen zu wollen. Und das möglichst zeitnah.