Oliver Fink: „Ich komme stärker zurück als zuvor“
Oliver Fink hat für seine Rückkehr nach seiner Knieblessur ein ehrgeiziges Ziel. Ein mentales Loch gibt es nicht.
Düsseldorf. Unerkannt von den anderen U-Bahn-Fahrgästen steigt Oliver Fink an der Station Heinrich-Heine-Allee aus seiner Bahn, um in die richtige Linie zur Arena umzusteigen. Der 32-Jährige humpelt zwar nicht, aber man sieht ihm an, dass er nach seiner Knieverletzung noch nicht vollständig fit ist.
Der Profi von Fortuna Düsseldorf fährt zum offiziellen Fototermin seiner Mannschaft und freut sich auf das Wiedersehen mit seinen Mitspielern. „Es ist schön, mal wieder hier zu sein und die Stimmung innerhalb der Mannschaft zu spüren“, sagt Fink, der sich in Sandhausen (17. April/3:0) einen Kreuzbandriss zugezogen hat.
„Die Schwellung ist oberhalb des Knies noch da, und die Narben könnten etwas elastischer sein. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden“, sagt der Mittelfeldspieler, der zuletzt die Kapitänsbinde getragen hatte.
Oliver Fink absolviert sein Rehabilitationsprogramm in Bayern, nahe der Heimat. „Ich habe mich in Donaustauf in der Reha gut eingerichtet und ziehe dort mein Programm durch“, sagt der Oberbayer. Von einem mentalen Loch kann er jedoch nicht berichten.
„Mir geht es eigentlich rundum gut. Ich bin ideal versorgt, und ich habe sehr gute Unterstützung von der Familie und auch aus Düsseldorf“, sagt Fink, der nach dem Hängenbleiben im Sandhäuser Stadionrasen nur ein paar Stunden Frust geschoben und dann sofort nach vorne geschaut habe.
„Mir war schnell klar, dass etwas kaputt war. Ich sehe es aber jetzt als Herausforderung, schnell wieder zurückzukehren, und danach möchte ich besser als vorher sein.“ Er hat längst bemerkt, dass es wohl einen harten Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft um die Stammplätze geben wird.
„Es sind gute Jungs geholt worden. Vom ersten Eindruck passen sie gut rein. Rein sportlich kann ich dazu natürlich nichts sagen.“ Dennoch glaubt Fink, der als einer der besten Zweikämpfer der 2. Liga gilt, dass die Fortuna in dieser Saison richtig gut aufgestellt sei.
Ob es dann aber zum Bundesliga-Aufstieg reicht, schätzt „Finki“, wie er von den Mitspielern genannt wird, eher vorsichtig ein. „Jedes Jahr darf man die Hoffnung haben, aber es wird nicht einfacher. Da spielen acht Mannschaften um den Aufstieg mit“, sagt der 32-Jährige. „Wir wollen in jedem Fall dabei sein.“
Das will Fortunas Mittelfeld-Motor auf jeden Fall auch vom ersten Spiel an: „Für mich ist es cool, ich kann beim ersten Spiel in der Arena sein, um zuzuschauen.“ Es läuft alles nach Plan. Vier Wochen Reha sind vorbei, gerade hat Fink eine kleine Pause, um zu schauen, wie das Knie reagiert. Nächste Woche, wenn die Mannschaft im Trainingslager ist, geht es wieder für vier Wochen in die Reha. „Ich freue mich auf die Rückkehr ins Training, aber ich mache mir keinen Druck.“ Und solange es eine U-Bahn gibt, muss er ja auch nicht Auto fahren.