Pinto spielt in der Schaltzentrale

Die „Sechs“ ist auch bei der Fortuna wichtig. Gibt es diese Position zwei Mal?

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Als Luxusproblem wird im Fußball der glückliche Umstand bezeichnet, wenn ein Verein für eine oder zwei Positionen gleich eine Handvoll oder mehr Spieler zur Verfügung hat. Für die „Sechs“, den Abräumer vor der Abwehr, gilt das für Fortuna Düsseldorf in dieser Saison.

Foto: Christof Wolff

Bislang ließ Trainer Oliver Reck oft genug mit einer „flachen Sechs“ in der Defensive agieren. Das bedeutete, dass gleich zwei Spieler nebeneinander auf dieser Position spielten. In einem 4-1-4-1-System, wie es der neue Cheftrainer im ersten Härtetest am vergangenen Samstag ausprobiert hat, wird dagegen nur noch ein „Abräumer“ benötigt. Wir erklären, welche Spieler die besten Chancen für die Übernahme dieser Rolle haben.

Sportvorstand Helmut Schulte hat bei der offiziellen Vorstellung des Bundesliga-Routiniers (Schalke/Aachen/Hannover) erklärt, dass der 33-Jährige für diese wichtige Position der Ersatz des verletzten Oliver Fink sei. Pinto ist natürlich mehr als ein Ersatzmann oder Lückenfüller. Er ist ein Kämpfer, ein Antreiber und ein Mann mit viel Übersicht.

Er ist prädestiniert, diese Rolle zu übernehmen, deutete aber auch an, dass er sich auch weiter vorne im Spiel der Fortuna sehen könnte. Ein Wechselspiel mit Michael Liendl, dem Topvorbereiter der zweiten Saisonhälfte, wäre dabei durchaus vorstellbar.

Fazit: Alles andere als Pinto auf der Sechs würde zu Saisonbeginn sehr überraschen. Auf die Erfahrung kann man auf dieser Position nicht verzichten.

Der Österreicher ist auf dem besten Weg, von einem großen Talent zu einem wichtigen Stammspieler zu reifen. Sein Überblick, seine Passsicherheit und sein Gefühl für den Raum haben ihn zuletzt unverzichtbar gemacht. Zudem versteht er sich mit seinen Landsleuten Liendl und Erwin Hoffer prächtig. Sein Stern ist im Aufgehen begriffen. Aber dazu braucht er Spielpraxis.

Fazit: Der 20-Jährige wäre gesetzt, wenn er an die Leistungen der jüngeren Vergangenheit anknüpfen kann. Er muss nur noch lernen, die Zügel richtig in die Hand zu nehmen, wenn es mal nicht so gut läuft.

Noch nie ist Andreas Lambertz in eine neue Spielzeit bei Fortuna unter der Voraussetzung gestartet, um einen Platz in der Mannschaft so hart kämpfen zu müssen. Der bisherige Kapitän hat keine gute Saison hinter sich und selten völlig überzeugt. Aber Lambertz kann in der 2. Liga mithalten und weiß mit Druck umzugehen.

Fazit: Viele Kritiker haben den 29-Jährigen bereits abgeschrieben. Die ersten Eindrücke der Vorbereitung zeigen, dass „Lumpi“ ehrgeizig und vor allem gut genug ist, um sich dem viel härter gewordenen Konkurrenzkampf zu stellen. Wer ihn abschreibt, wird sicherlich eines Besseren belehrt.

Der Bayer im Team der Fortuna braucht noch Zeit, um nach seinem Kreuzbandriss wieder spielfähig zu sein. Der 32-Jährige spielt die Rolle fast so, wie es sich jeder Trainer vorstellt. Zweikampfstark in der Defensive und mit öffnenden Pässen in der Offensive.

Fazit: Wenn Fink wieder in alter Form aufspielt, geht kaum ein Weg an ihm vorbei.

Als mögliche „Sechser“ kommen außerdem Michael Liendl, Heinrich Schmidtgal sowie Lukas Schmitz in Frage. Während der Österreicher weiter vorne gebraucht wird, sind Schmidtgal und Schmitz für die linke Seite eingeplant. Auszuschließen sind derzeit auch Adam Bodzeks Rückkehr ins Mittelfeld und die Verschiebung von Axel Bellinghausen von der linken Seite ins Zentrum.

Fazit: Wird Fortuna von Verletzungen verschont, ist die Sechser-Position für eine Spitzenmannschaft sehr gut besetzt.