Punktverlust als Gewinn

Durch die Niederlage von St. Pauli rückt die Fortuna trotz des 0:0-Unentschiedens gegen Fürth näher an die Aufstiegsränge heran.

Düsseldorf. Fast alle suchten den Trost in einem Satz: "Dieses Unentschieden wirft uns nicht um." Marco Christ fügte nach dem 0:0 von Fortuna Düsseldorf am Freitag gegen Greuther Fürth noch hinzu: "Wir schauen ohnehin von Spiel zu Spiel."

Damit meinte er sicher auch die Begegnung von St. Pauli bei 1860 München am Sonntag. Die Hamburger verloren 1:2, und damit machte die Fortuna auf den Relegationsplatz sogar noch einen Punkt gut. Während Augsburg locker mit 3:0 gegen Paderborn siegte, büßten auch die Kaiserslauterner beim 1:1 gegen Frankfurt einen Zähler ein.

"Jetzt müssen wir wieder auswärts punkten", erklärte Christian Weber. Der Außenverteidiger der Fortuna hatte wie Abwehrkollege Johannes van den Bergh auf der anderen Seite seine Probleme bei den schnellen Angriffen des Gegners. Bei van den Bergh ging es schief. Er muss nach seiner Gelb-Roten Karte nun am Samstag in Frankfurt pausieren. "Ich fand beide Fouls nicht unbedingt gelbwürdig. Beide Male war der Ball im Spiel", sagte der "Sünder".

Da auch Christ nach seiner fünften Gelben nur zuschauen darf, wird Trainer Norbert Meier umbauen müssen und natürlich wieder auf Kapitän Andreas Lambertz setzen. "Die gesperrten Jungs können wir sicher gut ersetzen, dafür ist der Kader breit genug", erklärte Weber im Brustton der Überzeugung.

"Ein Lambertz fehlt uns immer, wenn er nicht spielt, auch weil er mal Lücken reißen kann. Aber daran hat es nicht gelegen", sagte Wolf Werner, Sport-Geschäftsführer der Fortuna. "Es ist uns eben nicht gelungen, Druck aufzubauen." Fortunas Trainer wird den Kapitän am Samstag beim FSV wieder im Zentrum aufbieten. Dort hatte Christ in der zweiten Hälfte gegen Fürth zu wenig aus seiner Rolle gemacht.

Ebenfalls ganz sicher dabei sein wird Martin Harnik, der sich am Freitag aber Kritik von Wolf Werner gefallen lassen musste. "Martin hatte zwei Chancen, bei denen er weniger Eigensinn, aber mehr Übersicht hätte beweisen müssen", erklärte der Geschäftsführer.

"Er ist sonst ein absoluter Gewinn für uns, aber er macht eben auch nicht alles richtig und muss mal mit Kritik leben können." Der Angesprochene zeigte sich kritikfähig. "Es geht ja auch nicht darum, wer die Tore schießt. Das ist mir völlig egal, wenn wir am Ende gewinnen."