Rösler inszeniert das große Spektakel

Fortuna-Trainer Norbert Meier lobt den 33-Jährigen: „Er geht voran und übernimmt Verantwortung.“

Hamburg. Fortuna beeindruckt die eigenen Fans und sogar ihren Trainer. Der souveräne 3:1-Erfolg auf St. Pauli bewegte sogar Norbert Meier zu einem Lob: „Das ist einfach sensationell, was die Truppe abliefert.“ Fortunas Trainer weiß aber, dass die Leistungen an jedem Wochenende wieder bestätigt werden müssen. Während seine Mannschaft zuletzt zuhause immer starke erste 45 Minuten spielte, zeigte sie in Braunschweig und vor allem jetzt in Hamburg jeweils einen begeisternden Auftritt in der zweiten Hälfte.

Beim Sieg in St. Pauli brachte nicht nur der „psychologisch wichtige Treffer“ (Meier) von Andreas Lambertz zum 1:1 mit dem Pausenpfiff die Fortuna auf den Erfolgsweg. Entscheidend dafür war auch Sascha Rösler. Mit seinem Spiel und seinen Provokationen sorgte er für einige Unruhe beim Gegner und rüttelte zudem seine Mitspieler erst richtig wach. Auch das Hamburger Publikum hatte in ihm schnell einen Sündenbock ausgemacht.

Paulis Trainer André Schubert war sich der negativen Wirkung Röslers auf seine Mannschaft bewusst. „Wir haben uns da in gewisse Dinge verstricken lassen, die nichts mit Fußball zu tun haben“, sagte er. „Wir waren nicht cool genug und sind Sascha Rösler auf den Leim gegangen.“ Schubert kritisierte dennoch die Provokationen Röslers, sah aber auch die Vorzüge dieses Verhaltens. „Manchmal wünscht man sich einen solchen Spieler in der eigenen Mannschaft“, erklärte Paulis Trainer.

Die Kulisse müsse man ausblenden, erklärte Sascha Rösler. „Dass man provoziert wird und selbst provoziert, gehört ja irgendwie dazu“, sagte Fortunas Stürmer. „Wir wollten hier eben unbedingt gewinnen.“ Norbert Meier musste seinen Spieler nicht in Schutz nehmen, er hatte vielmehr eine sehr positive Bewertung des Spiels von Sascha Rösler zu bieten: „Es ist beachtlich, dass er mit fast 34 Jahren noch so heiß auf jedes Spiel ist“, sagte Meier. „Er geht voran und übernimmt auf seine Weise Verantwortung.“

Dass Rösler nebenbei auch noch mit einem genialen Pass das 2:1 von Kapitän Lambertz vorbereitete, wollte Meier darüber hinaus nicht vergessen. „Wolf Werner hatte einen guten Riecher, ihn im vergangenen Jahr zu verpflichten“, bekam auch der Manager ein Lob für „den Garanten eines erfolgreichen Abends“ ab.