Fortuna Düsseldorf Rostock — alles andere als ein Selbstläufer

Fortuna muss mit der gleichen Einstellung wie gegen den VfB Stuttgart antreten. Die Pokal-Erlebnisse der jüngeren Vergangenheit wollen die Spieler vergessen machen und in Rostock triumphieren.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Da wurde Friedhelm Funkel im Pressegespräch vor dem Pokalspiel am Samstag bei Hansa Rostock (18.30 Uhr/Sky) fast schon biblisch. „Am Anfang steht der Kampf“, sagte der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf, der kompromisslosen Einsatz von seiner Mannschaft im Spiel der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals fordert.

Einer, der den Kampfgeist lebt und immer mit vollem Körpereinsatz zur Sache geht, ist Alexander Madlung. Doch dessen Einsatz steht seit Freitag auf der Kippe. Nach einer knappen Stunde musste der Ex-Frankfurter das Training abbrechen und die Kabine aufsuchen. Friedhelm Funkel sprach hinterher von einer reinen Vorsichtsmaßnahme, um den Einsatz des 34-Jährigen am Samstagabend nicht zu gefährden. Madlung klagte über Muskelprobleme im Rückenbereich. So ging Funkel auch kein Risiko ein, nahm neben dem sehr erfreuten Anderson Lucoqui auch Robin Bormuth mit nach Rostock — für den Fall, dass Madlung tatsächlich nicht spielen kann.

Seinen Optimismus lässt sich Fortunas Cheftrainer deswegen nicht nehmen. „Um in Rostock bestehen zu können, müssen wir allerdings wie im Spiel gegen Stuttgart an unsere Leistungsgrenze gehen“, sagte Funkel, der ebenso wie Chefscout Uwe Klein und Sportvorstand Erich Rutemöller etwas mit Hansa Rostock verbinden kann. Er hat als Trainer dort (2000/01) gearbeitet und außerdem mit dem VfL Bochum (30. Juli 2011) in seinem letzten Pokal-Erstrundenspiel ein Elfmeterschießen an der Ostsee gewinnen können. Er weiß also, wie man in Rostock bestehen kann.

Zusätzliche Hilfe erhielt er von Uwe Klein, der das Hansa-Team gleich mehrfach beobachtet hat. „Er hatte wichtige Erkenntnisse für uns, und das könnte uns genau so gut helfen wie die Beobachtungen von Uwe Klein vor dem Stuttgart-Spiel.“ Auch Funkel wollte aber nicht näher auf die Informationen eingehen, die er vom Chefscout erhalten hat.

„Die Rostocker Spieler kennt er natürlich noch deutlich besser, weil er sie zum großen Teil sogar verpflichtet hat“, erklärte Funkel und fügte hinzu: „Ich wünsche mir, dass unsere Jungs es genauso gut und erfolgreich wie gegen den VfB umsetzen.“

Uwe Klein hat nach seinen Eindrücken ein gutes Gefühl, was aber nicht so sehr an der Qualität der Rostocker liegt, sondern an der der eigenen Mannschaft. „Ich glaube, unser Team ist so gefestigt, und man spürt auch, dass die Jungs unbedingt gewinnen wollen“, sagte Klein, der vor schnellen Außenspielern, guten Standards und Marcel Ziemer warnte. „Das wirklich ein guter Stürmer, der an einem guten Tag ein Spiel allein entscheiden kann.“ Dass der Zweitligist diesen Spieler ausschalten muss, war jedenfalls einer der Tipps, die Funkel von Klein erhalten hat.

Dass die erste Pokalrunde ein Selbstläufer wird, davon geht niemand bei Fortuna aus. Das darf auch ein Verein nicht, der in den vergangenen Jahren so große Probleme mit unterklassigen Clubs hatte und gegen Mannschaften wie die Regionalligisten Koblenz, Wiedenbrück, Offenbach und Würzburg ausschied und gegen Wacker Burghausen sowie Rot-Weiß Essen nur hauchdünn weiterkam.

Tor: Rensing
Abwehr: Schauerte, Akpoguma, Madlung, Schmitz
Mittelfeld: Bodzek, Sobottka — Kiesewetter, Fink, Bellinghausen
Angriff: Bebou Kader: Unnerstall, Koch, Gartner, Ngombo, Iyoha, Ritter, Lucoqui (Bormuth)
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Fans: Rund 1500 Schlachtenbummler aus Düsseldorf begleiten ihre Mannschaft.