So kann Fortuna aufsteigen
Mit Konzentration und vollem Siegeswillen kommt der Drittligist zu einem wegweisenden 3:1-Sieg gegen Burghausen.
Düsseldorf. Als ob Robert Palikuca Beruhigungstabletten genommen hätte. Wie in Trance schlich der Innenverteidiger der Fortuna aus der Kabine. Kaum etwas zu sehen von Freude über das 3:1 (1:0) des Fußball-Drittligisten gegen Burghausen. Immerhin der zweite Sieg in Folge, der den Sprung auf den Relegationsplatz bedeutete.
Vielleicht hatte Trainer Norbert Meier den 1,96-m-Hünen deshalb in der Kabine nicht wahrgenommen. "Der Pali?", fragte Meier, "der Pali ist schon weg." Nichts da, Palikuca war noch da. Irgendwie auch nicht. "Wir haben die Erwartungen erfüllt, mehr nicht", sagte Palikuca matt und müde. Es gebe jetzt nichts zu feiern, das Spiel sei eben "nicht berauschend" gewesen, so wie es in der ganzen Rückrunde nicht berauschend werde.
Das muss es wohl auch nicht, wenn am Ende das Ergebnis aussieht wie am Samstagnachmittag vor 9241 Zuschauern in der Arena. Zumal Palikuca durch seinen Kopfballtreffer maßgeblichen Anteil daran hatte. "Es war so abgesprochen, dass ich bei Ecken am hinteren Pfosten lauere, denn unsere Spielbeobachter hatten herausgefunden, dass sie den nicht besetzen." Palikuca nickte unbedrängt ein (25.) und verwertete damit einen mustergültigen Eckstoß des stark aufspielenden Marco Christ.
Der war es schließlich, der seine Mannschaft nach einer Schwächephase endgültig auf die Siegesstraße brachte. Mit einem Traumpass schickte Christ den als Rechtsverteidiger aufgebotenen Cebe auf die rechte Außenbahn, dessen flache Flanke schob Olivier Caillas zum 3:1 ein. Zwischenzeitlich hatte die Fortuna gewackelt und nach einem schweren Fehler von Palikuca den Ausgleich kassiert. Stephan Sieger konnte wenig später mit seinem ersten Saisontreffer das 2:1 erzielen.
"Damit hat mich meine Mannschaft heute beeindruckt", sagte Norbert Meier. "Das unnötige Tor zum 1:1 hat nicht wie ein Schock gewirkt." Sein Team habe mit Vollgas weitergespielt und sich mit den Toren zwei und drei Selbstvertrauen geholt. Denn in dem inzwischen ausgewechselten Jovanovic und dem noch länger fehlenden Axel Lawarée war nach der Pause der "Sturm 1a" ja nicht mehr auf dem Platz.
Dafür zeigte "Pali" eine starke Leistung bis auf seinen Ausrutscher. Und vielleicht war es dieser Lapsus, der den Fortunen im Nachhinein so betrübte. "Zum Glück hat die Mannschaft den Siegeswillen gezeigt, dass es nicht groß schief gegangen ist," sagte Palikuca und trottete davon - noch irgendwie in Trance.