Spiel gegen Werder: Lukimya droht in Düsseldorf die Ersatzbank

Werders Verteidiger patzte zuletzt. Bremens Neuaufbau ist ins Stocken geraten.

Düsseldorf. Seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Fußball-Bundesliga hat Assani Lukimya wohl für alle Zeiten sicher. Durch einen dicken Patzer des Innenverteidigers konnte Mainz am 30. März bereits nach 12,6 Sekunden gegen Werder Bremen in Führung gehen. Es war das schnellste Tor, dass eine Mannschaft erzielte, die nicht Anstoß hatte.

„One-Touch-Football“ einer Art, die kein Fußballer braucht. Doch sie ist bezeichnend für die derzeitige Situation bei den Bremern, wo einige Spieler dem immer größer werdenden Druck im Kampf um den Klassenerhalt nicht gewachsen zu sein scheinen. Allen voran offenbar Lukimya, der wie zur Bestätigung am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen Schalke mit zwei weiteren haarsträubenden Fehlern beide Gegentreffer verursachte. „Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass diese Dinge spurlos an mir vorübergegangen sind. Ich habe mich vor allem am Abend nach dem Schalke-Spiel lange mit der Situation beschäftigt, aber jetzt will ich im Training noch härter um meinen Startplatz für das nächste Spiel kämpfen“, sagte Lukimya.

Sein Wunsch ist gleich in zweierlei Hinsicht verständlich. Zum einen will er beweisen, dass ihn Werder im vergangenen Sommer nicht ohne Grund an die Weser geholt hat. Zum anderen möchte der Kongolese, der als Kind nach Berlin kam und akzentfrei deutsch spricht, just im Spiel bei seinem früheren Verein Fortuna Düsseldorf natürlich nicht fehlen. „Das ist ein Grund mehr, sich reinzuhängen, zumal es ein Schlüsselspiel gegen den Abstieg wird. Wer dabei aufläuft, entscheidet der Trainer, aber ich sehe nicht, dass es ausgeschlossen ist, dass ich dabei bin, denn es geht über die Trainingsleistungen“, sagte Lukimya.

Doch da könnte sich der sympathische Abwehrspieler irren. Sollten die angeschlagenen Gebre Selassie und Sokratis fit werden, droht Lukimya ausgerechnet im Spiel bei der Fortuna, für die er von 2010 bis 2012 in 64 Partien zwei Tore erzielte, ein Platz auf der Ersatzbank. „Wir werden weiter zu ,Luki’ halten, aber die Fehler könnten an ihm nagen“, sagte Trainer Thomas Schaaf.

Der 51-Jährige kann es sich in der Endphase dieser Saison schlicht nicht mehr leisten, den Neuaufbau im Kader fortzusetzen, ohne auf Ergebnisse zu achten. Die fehlen in der Rückrunde nämlich derart, dass Werder inzwischen seit sieben Spielen sieglos ist, mit 54 Gegentoren die schlechteste Abwehr der Liga besitzt und daher nun ernsthaft um den Klassenerhalt bangen muss.

„Wir dürfen die Augen nicht verschließen. Wir stehen sieben Punkte vor dem Relegationsplatz und jeder weiß, wie schnell dieser Vorsprung weg sein kann. Wir müssen den Hintern vom Glatteis holen“, sagte Manager Thomas Eichin und ergänzte: „Vielleicht hilft es, dass wir auswärts spielen, denn dort agieren wir zumeist etwas sicherer. In fremden Stadien scheint der Druck nicht so groß wie vor den eigenen Fans. Wir müssen Fehler vermeiden, dann bin ich überzeugt, dass wir bei Fortuna punkten werden.“ Ein fehlerfreies Spiel. Keiner wünscht es sich mehr als Assani Lukimya.