Spitzenreiter mit Nadelstichen die Lust nehmen
Auf St. Pauli fehlt ausgerechnet Andreas Lambertz.
Wer einen Blick in die Statistik wirft, muss nicht unbedingt ein schlechtes Gefühl vor dem heutigen Regionalliga-Fußballspiel der Fortuna beim FC St. Pauli haben. Zweimal hat die Mannschaft von Uwe Weidemann in der Rückrunde gegen einen Tabellenführer gespielt und gegen Osnabrück (2:0) sowie den VfB Lübeck (2:1) jeweils gewonnen. Doch beide Partien fanden in der Arena statt. Nun muss die Fortuna nach Hamburg. Und St. Pauli hat in der Rückrunde noch kein Gegentreffer im Stadion am Millerntor kassiert. "Dann wird es Zeit", sagt Fortunas Trainer. Und Weidemann weiß, was seine Mannschaft in der Hansestadt erwartet. "Unsere Fans können uns diesmal nur durch ihre Anwesenheit helfen. Für Stimmung werden die Pauli-Anhänger wohl sorgen."<p>Es wäre gut, wenn dieser Funke nicht auf den Spitzenreiter überspringen würde. "Aber dafür müssen wir aus einer kompakten Defensive agieren und Mut für das Spiel nach vorne finden." Einer, der normalerweise über diesen Mut verfügt, steht heute nicht zur Verfügung. Andreas Lambertz muss nach der fünften Gelben Karte ausgerechnet auf St. Pauli pausieren. Allerdings müssen jetzt seine Kollegen versuchen, den Gegner zu verunsichern, vielleicht sogar aus dem Konzept zu bringen.
Die vergangenen drei Spiele machen den Verantwortlichen der Fortuna Hoffnung, aus Hamburg nicht mit leeren Händen zurückzukehren. "Immerhin haben wir nicht verloren, und in den Partien gegen Wilhelmshaven und Emden waren wir jeweils auch eindeutig die bessere Mannschaft", erklärt Uwe Weidemann, der hofft, dass seine Spieler die kämpferischen Tugenden abrufen können, die sie beim 3:1 in Leverkusen in Unterzahl gezeigt haben. "Dann können wir den Gegner mit Nadelstichen von den Außenpositionen ärgern."
Neben den beiden länger verletzten Patrick Deuß und Yusef-Muri Adewunmi werden heute Giuseppe Canale (Magenprobleme) und natürlich der erwähnte Lambertz fehlen. Die Aufstellung hatte der Trainer, der sich sehr auf den Auftritt im Pauli-Hexenkessel freut, noch nicht parat. Auch die gestrige Trainingseinheit vor Ort hatte ihn noch nicht weitergebracht.
Klar ist zumindest, dass auch die laufenden Vertragsverhandlungen dazu beitragen werden, dass einige Fortunen alles in die Waagschale werfen, um in Hamburg gut auszusehen. Die Absicherung nach unten hat sich durch den Punktgewinn gegen Emden zum Glück ja erledigt.