Versöhnungstour geht weiter
Die Profis der Fortuna wollen heute auch daheim ihre Fans wieder in Siegerlaune bringen.
Fortunas Hamza Cakir hat in diesen Tagen andere Aufgaben. Neben dem Training beim Fußball-Regionalligisten natürlich. Denn der türkische Defensivspieler ist für die heutige Partie gegen Kickers Emden (14 Uhr, Arena) wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Gestern Mittag düste der 21-Jährige in seinem tiefergelegten Golf zur Förderschule an der Brinkmannstraße. Der verletzte Yusuf-Muri Adewunmi auf dem Beifahrersitz wies den Weg. Beide verteilten Geschenke an die Schüler - kleine Aufmerksamkeiten. Die Versöhnungstour des Drittligisten geht weiter. Auch morgen in der Arena?
Allzu viele Fans werden die Fortunen nicht von ihrer wiedergefundenen Sieger-Laune überzeugen können. Erst 4800 Karten waren bis gestern verkauft. Darunter werden etwa 500 Emdener sein, die ihre "Ostfriesen-Kicker" im Aufstiegskampf der Regionalliga unterstützen wollen. Aufsteigen wollten eigentlich die Düsseldorfer. Doch schon das 0:1 im Hinspiel (13. September) durch den Treffer des Ex-Fortunen Rudolf Zedi hatte erste Zweifel an der Aufstiegs-Tauglichkeit geweckt.
Ganz anders die Emdener, derzeit auf dem vierten Platz. "Keiner spielt gegen die gerne", sagt Fortunas Trainer Uwe Weidemann , "da ist jeder gefährlich, eine ausgeglichen starke Mannschaft." Von seinem Team fordert er, sich nicht "im Klein-Klein" zu verzetteln, den Kampf aufzunehmen "und dann versuchen, Fußball zu spielen". Ähnlich also wie beim 3:1 in Leverkusen am vergangenen Sonntag.
Allerdings nur mit ähnlicher Aufstellung. Neben Cakir ist David Krecidlo wegen seiner Roten Karte gesperrt, Patrick Deuß verletzt. Also muss Weidemann auf drei Positionen wechseln, wird eventuell Sebastian Kneißl als zweiten Stürmer neben Marcus Feinbier bringen. Klar ist, dass Kenneth Kronholm im Tor steht und Patrick Nettekoven vorerst als zweiter Torwart beim Drittliga-Team dabei ist.
Die Angeschlagenen und Verletzten der vergangenen Tage stehen auch alle zur Verfügung (außer Adewunmi und Deuß). Jörg Albertz und Tim Kruse trainierten wieder voll mit, und selbst Robert Palikuca bewies gutes "Heilfleisch". Auch Oliver Barth meldete sich gesund nach dem Belastungstest am vergangenen Mittwoch. "Aber fit ist anderes", sagt der 27-Jährige. Dabei braucht Barth seine Fitness, um sich mit guten Leistungen für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Gespräche gab es, beide Seiten sind willig, sagt er.
Andere müssen da noch mehr strampeln. "Aber es hat auch jetzt noch jeder die Möglichkeit, sich zu empfehlen", sagt Trainer Weidemann. Hamza Cakir muss das nicht, denn sein Vertrag läuft bis 2008, aber er kann. Deshalb erledigt er andere Aufgaben nur in diesen Tagen: "Wir wollen für einen positiven Ausklang der Saison sorgen, um Kredit bei den Fans für die nächste Saison zu holen." Beim Auswärtsspiel in St. Pauli in einer Woche darf er dabei wieder mithelfen.