SpVgg Greuther Fürth — Fortuna Düsseldorf 1:1

Düsseldorf. Die Ausgangslage war klar: Greuther Fürth musste auf jeden Fall gewinnen, um den dritten Platz in der 2. Fußball-Bundesliga noch zu sichern, die Fortuna konnte befreit aufspielen, mit der Aussicht auf einen möglichen fünften Tabellenplatz zum Saisonende.

Entsprechend offensiv gingen beide Seiten ins Spiel, zur Halbzeit waren die durchaus möglichen Tore allerdings ausgeblieben.

Erst noch nach dem Wechsel sollten sie fallen: Das 1:1 (0:0) war aber letztlich ohne Bedeutung, da sich der VfL Bochum im Heimspiel gegen den MSV Duisburg keinen Ausrutscher erlaubte und den dritten Rang und somit die Teilnahme an den Relegationsspielen gegen Borussia Mönchengladbach sicherte.

Sowohl die Fortuna-Spieler als auch Trainer Norbert Meier hatten zuvor durchweg versprochen, sich nicht hängen zu lassen, jedem Vorwurf der Wettkampfverzerrung vorzubeugen. Daher liefen die Fortunen auch in der erwartungsgemäß stärksten Aufstellung auf, der genesene Adam Bodzek ersetzte den gelb-gesperrten Andreas Lambertz im zentralen Mittelfeld. Außerdem fehlten Patrick Zoundi (Gelb-Sperre), Tiago (Heuschnupfen) und Sandor Torghelle, der erst gar nicht mit nach Fürth gefahren war. Die Fürther machten vor rund 14 530 Zuschauern mächtig Druck, provozierten eine ganze Menge Ballverluste der Fortunen. Den ersten Schuss aufs Tor setzte allerdings Fortunas Oliver Fink (10./aus 25 Metern) ab, der aber für Torwart Alexander Walke eine leichte Beute war. Das war der Weckruf für die Fürther, die durch Felix Klaus mit einem Schuss aus spitzem Winkel (13.) erstmals gefährlich wurden (knapp vorbei).

Klaus war es auch, der mit einem 18-m-Schuss Richtung Winkel Fortuna-Torwart Michael Ratajczak zu einer Glanzparade zwang (25.). Die Fortunen konnten sich nur selten aus der Umklammerung lösen. Die mitgekommenen rund 1200 Düsseldorfer Fans hatten trotzdem Spaß, gaben in Sprechchören immer wieder die Zwischenergebnisse aus Bochum zum Besten, auf die Fürth auch bei einem eigenen Sieg angewiesen gewesen wäre. Zumindest so lange und oft, wie sich die Häme lohnte. Die Gäste wirkten etwas zu sehr so, als wenn sie könnten, aber nicht müssten. Die Gastgeber mussten — und konnten dann auch: Bei einer Ecke präsentierte sich die Fortuna kurz nach der Pause schläfrig, die mehrfach verpasste und abgeprallte Kugel drückte Nicolai Müller schließlich zum 1:0 über die Linie (50.).

Fürth schien auf Kurs, fühlte sich auf bestem Weg in die Relegation. Umso größer war der Schock, als Sascha Rösler die Fürther Abwehr überlupfte, Maximilian Beister dann Torwart Walke sehenswert umspielte und zum 1:1 einschob (60.). Die Fürther antworteten nach kurzer Besinnungszeit mit wütenden Angriffen, hätten beinahe von einem bösen Aussetzer Assani Lukimyas eine Viertelstunde vor Schluss profitiert.

Doch Sercan Sararer verstolperte freistehend vor Ratajczak den Ball. Da passte der Pfostenschuss von Danijel Aleksic (81.) ins unglückliche Bild, das sich auch in der Folge beim Vergeben von etlichen klarsten Torchancen ergab. Die Fortunen schienen in der Verteidigung mit den Gedanken schon im Flugzeug nach Hause zu sitzen, hatten vorne sogar noch einen Lattentreffer durch Ken Ilsö (87.) zu verzeichnen.