Düsseldorf. Uwe Weidemann hat eine gute Erinnerung an ein spektakuläres Spiel. In der vorigen Saison hat die Fortuna in Kiel fünf Minuten in der Nachspielzeit noch 3:2 geführt und erst dann den Ausgleich kassiert. Der damalige Schneeregen ist diesmal im hohen Norden zwar nicht zu erwarten. Auf ein heißes Spiel muss sich die Fortuna allerdings auch diesmal einstellen. Denn die "Störche" von der Ostsee müssen unbedingt gewinnen, um den drohenden Abstieg aus der Fußball-Regionalliga zu vermeiden. "Holstein wird uns von Beginn an beeindrucken und den Schneid abkaufen wollen", erklärt Trainer Uwe Weidemann, der trotz dünner Personaldecke keine Ausreden gelten lassen will. "Obwohl der ganz große Druck weg ist, erwarte ich von jedem eine konzentrierte Leistung." Nachdem Erdal Eraslan und Kenneth Kronholm beide mit Knieproblemen sowie die gesperrten Robert Palikuca, Oliver Barth und Markus Anfang ausfallen werden, verletzte sich auch noch Marcus Feinbier so heftig im Training, dass er im Holstein-Stadion nicht auflaufen kann. Der Kapitän foulte Kumpel "Ali" Albertz und bekam dabei unabsichtlich einen Hieb auf die Rippe. Schlimmeres soll vermieden werden, und deshalb pausiert Feinbier.
Marcel Podszus wird nach guten Trainingsleistungen anfangen
Dafür steht Marcel Podszus bereit. Der Torjäger der vergangenen Saison (14 Treffer) hat im Training überzeugt. "Er hat mir in den letzten drei Einheiten sehr gut gefallen. Er war griffig und hat Tore erzielt", lobte der Trainer. "Er wird spielen." Damit kann sich auch Podszus noch für einen neuen Vertrag empfehlen. "Wolf Werner und ich beobachten die Spieler immer noch ganz genau", erklärt Weidemann, der auch für andere Spieler Chancen sieht, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Also sollte das allein schon Motivation genug sein. "Und auf der langen Heimfahrt will man sich sicherlich nicht die ganze Zeit über eine Niederlage unterhalten müssen", so der Trainer, der neben Krecidlo und Heeren auf den Außenbahnen im Abwehrzentrum auf Cakir und Langeneke bauen wird. Claus Costa spielt im Mittelfeld. Giuseppe Canale gehört auch zur ersten Elf. Er hat bei seinem neuen Arbeitgeber in Lübeck angedeutet, dass er dem Lokalrivalen der Lübecker nichts schenken wolle. Zudem stehen Ahmet Cebe und Andreas Lambertz im Mittelfeld außerhalb jeder Diskussion, wenn es um die Aufstellung geht. Die letzte vakante Position wird dann Sebastian Kneißl besetzen. Der Ex-Burghausener hat sich wohl durch seinen Erfolg im Fußball-Tennis an der Seite von Marcel Podszus gegen das Trainergespann Weidemann/Vucic (Reserve) in der Startelf festgespielt. Einer der beiden Trainer soll dabei nicht den besten Tag gehabt haben. Falls die Fortunen die lockere Stimmung des Trainings auf das Spiel in Kiel übertragen können, wird es vielleicht wieder eine spektakuläre Partie.