Strafe für Krawalle in Düsseldorf
Rostock muss ohne Zuschauer ins Relegationsspiel.
Düsseldorf. Es hatte nicht viel gefehlt. Fifa-Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte sich eigentlich entschieden, das Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hansa Rostock am Sonntag nicht fortzuführen. Denn zum zweiten Mal nach einer bereits 17-minütigen Zwangspause in der Anfangsphase hatte Stark das Spiel sieben Minuten vor dem regulären Ende erneut unterbrechen müssen, nachdem weitere Feuerwerkskörper im Rostocker Block gezündet worden waren.
Ein Böller war in direkter Nähe des Linienrichters auf der Seite zum Rostocker Fanblock explodiert. Mike Pickel wurde kurz vom Ärzteteam der Fortuna untersucht und gab grünes Licht, dass er die Begegnung an der Linie weiter leiten könne. "Er hatte nach dem Spiel noch ein leises Pfeifen im Ohr", sagte Stark. "Man ist irgendwie machtlos. Deshalb war es eines meiner schwierigsten Spiele."
Am Montag reagierte das Sportgericht des DFB blitzschnell: Hansa muss das erste Relegationsspiel beim Drittligisten FC Ingolstadt am Freitag ohne Fans bestreiten. Zudem wurde der Zweitligist zu einer Geldstrafe von 35 000 Euro und einem Schadenersatz in Höhe des zustehenden Kartenkontingents an den FC Ingolstadt verurteilt.
Fortuna muss wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls mit Strafe rechnen, hofft aber, mit einer Geldbuße davonzukommen. Auch im Fan-Block der Gastgeber waren Bengalos gezündet worden, wovon sich die Ultras der Fortuna heftig distanzierten.
Mecklenburg Vorpommerns Sport- und Innenminister Lorenz Caffier hat Hansa Rostock angriffen. Der Verein habe die Verantwortung für die Fans. Es fehle eine klare Haltung. Caffier kündigte an, die Strafen für Chaoten verschärfen zu wollen.