Stürmer treffen wieder nicht
Fortuna hat erst kein Glück im Abschluss und patzt dann zwei Mal in der Verteidigung.
Düsseldorf. Das erste Gegentor wollte Michael Ratajczak schnell abgehandelt wissen: "Da muss man nicht lange drüber diskutieren." Der Torwart der Fortuna gestand offen seinen Fehler ein - wenn er in der Situation rauskommt, muss er den Ball aus der Luft fischen.
Stattdessen köpfte Emil Jula zum 0:1 ein und legte in der 51.Minute den Grundstein für das 0:2 des Fußball-Zweitligisten in Cottbus. "Das war ein bitterer und enttäuschender Nachmittag", sagte Ratajczak.
Zugleich wusste er, dass sein Patzer nur ein Teil der Fehlerkette war. So ließ Assani Lukimya seinen Gegenspieler Jula in der Situation sträflich allein - es war nicht die einzige Schwäche des Innenverteidigers. Und auf der linken Abwehrseite konnte Johannes van den Bergh die Flanke von Marc Kruska nicht verhindern.
Beim zweiten Gegentor sah es kaum anders aus: Diesmal kam Cottbus über Fortunas rechte Abwehrseite, Rok Kronaverter konnte sehenswert flanken. Nils Petersen rauschte heran, schüttelte Johannes van den Bergh ab und drückte zum 2:0 ein. "Draußen verlieren wir unglücklich den Zweikampf, und ich muss ins Zentrum rücken, wo wir unorganisiert stehen", sagte van den Bergh.
Mit dem zweiten Treffer war die Begegnung entschieden. Zumal vorher Marco Christ angeschlagen ausgeschieden war (Wadenkrampf), just als das Spiel noch eine andere Richtung hätte nehmen können. Beim zentralen Mittelfeldmann hatten die rund 650 mitgereisten Fans wenigstens den Eindruck, dass etwas Konstruktives und Erfolgreiches bei seinen Versuchen herauskommen könnte.
Doch die Pässe kamen zu selten an, oder die Mitspieler vertändelten die Bälle. Christ hatte auch die meisten Torschüsse seiner Mannschaft (vier), darunter einen sehenswerten 30-Meter-Freistoß.
Das war jedoch längst nicht die beste Möglichkeit der Fortunen. Allein die Stürmer hatten vier klare Chancen ausgelassen. Allen voran Sandor Torghelle und Ranisav Jovanovic, der mit seinem Fehlschuss kurz nach der Pause auch Energie-Trainer Pele Wollitz geschockt hatte: "Das war eine richtig gute Chance, und wir waren einige Male nicht gut organisiert."
Doch dann machte seine Mannschaft das, was den Düsseldorfern nicht gelungen war: Cottbus erzwang das Glück, nutzte die sich bietenden Chancen und siegte deshalb verdient.
Das Aufbäumen der Fortuna kam zu spät. Wenigstens war es vorhanden, und das machte Trainer Norbert Meier am Ende doch nicht so unzufrieden. Sachlich stellte er nach der zweiten Pflichtspiel-Niederlage fest: "Auch mit so etwas muss man umzugehen lernen. Auswärts sollte man mal aus Nichts was machen - und wir hatten ja sogar mehr als nichts."