Training unter besonderen Vorzeichen
fussball Auch Fortunen sind betroffen von Enkes Tod. Am Freitag wartet Cottbus.
Die Fußball-Profis von Fortuna Düsseldorf waren in der vergangenen Woche nicht gerade mit all ihren Gedanken beim Training. Der Suizid von Robert Enke hat die Spieler sehr bewegt. "Das ist ja auch verständlich", erklärt Fortunas Co-Trainer Uwe Klein. "Jeder Spieler war sehr betroffen. Und das ist für uns noch einmal etwas ganz anderes. Denn wir sind im Profifußball aktiv und dadurch natürlich viel näher dran."
Uwe Klein bezeichnet die Spieler von der Fortuna als äußerst sensibel, was zwischenmenschliche Probleme angeht. "Das zeigt ja auch der besondere Teamgeist. Aber was willst du machen, wenn du bei einem betroffenen Spieler keine Anzeichen einer Depression erkennen kannst?", sagt Klein. "Wir als Trainer sind jedenfalls nicht in der Lage, uns um jeden Einzelnen so eingehend zu kümmern, dass eine solche Situation für die Zukunft völlig auszuschließen wäre." Dennoch sei man noch einmal verstärkt sensibilisiert, auf psychische Probleme zu achten.
Heute ist gleichzeitig Training der Nationalmannschaft in der Arena (ab 10.30 Uhr), und nebenan, mit einem Vorsprung von einer halben Stunde, bereiten sich die Fortunen auf ihr Spiel gegen Energie Cottbus am Freitag vor. "Berührungspunkte gibt es keine", sagt Uwe Klein, "auch keine persönlichen Kontakte." Immerhin haben sich einige Spieler, die Trainer und Geschäftsführer Wolf Werner um Karten für das Länderspiel gegen die Elfenbeinküste am Mittwoch in Gelsenkirchen bemüht.
Auch die zweiwöchige Pause des Ligabetriebs hat nicht dafür gesorgt, dass sich das Fortuna-Lazarett geleert hat. Vor allem den "linken Virus" bekommen die Fortunen nicht in den Griff. Bei Linksfuß Sebastian Heidinger ist die erneute Verletzung - beim 3:2 am Freitag in Wilhelmshaven erlitten - wohl nur eine verkrampfte Muskulatur. Dagegen kehren auch die gelernten Linksverteidiger Fabian Hergesell (gelöstes Narbengewebe) und Johannes van den Bergh wohl auch diese Woche nicht ins Training zurück. "Bei van den Bergh ist es ausgeschlossen, dass er am Freitag aufläuft", erklärt der Co-Trainer. Auf eine Rückkehr von Ersatz-Außenverteidiger Hamza Cakir, der nach einem Pferdekuss ebenfalls Muskelprobleme hat, könne man dagegen laut Klein hoffen.