Unentschieden in Freiburg Fortuna fehlt der letzte Wille
Freiburg · Fortuna Düsseldorf nimmt einen Punkt aus Freiburg mit. Eigentlich ist das zu wenig, angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft von Friedhelm Funkel fast eine Hälfte mit einem Mann mehr auf dem Platz war
Bei leichtem Winterwetter (7 Grad Celsius) mit Schneehauben auf den Bäumen oberhalb des Schwarzwaldstadions schickte Friedhelm Funkel fast dieselbe Aufstellung auf den Rasen, die gegen Bremen erfolgreich war. Nur Dawid Kownacki stand für Dodi Lukebakio in der Startelf, und Oliver Fink saß ebenfalls wie der treffsicherste Stürmer der Fortuna auf der Bank. Damit setzte Fortunas Cheftrainer sicherlich nicht auf pure Defensive, um dem bekannt offensivfreudigen Heimteam nicht zu viel Raum zu lassen, sondern frühzeitig dagegenzuhalten.
Fortuna erwischte dann auch den besseren Start, Freiburgs Torhüter Alexander Schwollow konnte nach vier Minuten den überraschend direkt aufs Tor gezogenen Freistoß von Kevin Stöger noch so eben abwehren. Beim anschließenden Eckstoß floge er unter dem Ball durch, was aber auch die Fortunen zu sehr überraschte.
Das war es aber auch mit den positiven Gefühlen, denn Benito Raman versuchte in der neunten Minute im eigenen Strafraum zu klären, foulte dabei aber Vicenzo Grifo ungeschickterweise. Den fälligen Elfmeter verwandelte der gefoulte Spieler selbst zur 1:0-Führung der Gastgeber. Ähnlich wie in Mainz, hat es die Fortuna auch diesmal wieder früh erwischt.
Freiburg zog sich nun weit in die eigene Hälfte zurück, wenn die Gäste im Ballbesitz kamen und machten es der Fortuna daher sehr schwer, Lücken zu finden. Zudem wollte der SC Freiburg auch nicht in die Gefahr kommen, ausgekontert zu werden.
Was im Spield er Fortuna auffiel, war die ungeheuer hohe Fehlpass-Quote. Zu oft wurden viel zu riskante oder halbherzige Pässe gespielt.
Dann kam dann auch mal ein Zuspiel von Kevin Stöger in die Spitze an. Und Kownacki zeigte, wie stark er mit dem linken Fuß schießen kann. Unter der Latte schlug der Ball aus 14 Metern abgezogen über Schwollow zum 1:1 ein (31.). Ebenso überraschend wie das 1:0 fiel der Ausgleich, der allerdings dem Spielverlauf entspricht.
Tatsächlich wurde das Spiel der Fortuna nach diesem Ausgleich deutlich sicherer und besser. Doch bis zur Pause konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil herausspielen, und so blieb es beim 1:1.
Der zweite Durchgang begann aus Düsseldorfer Sicht deutlich besser. Janik Haber ließ sich erneut zu einem Foul gegen Adam Bodzek hinreißen und sah Gelb-Rot, was das Stadion erzürnte, den Fortunen aber in die Karten spielte. Das Team aus dem Rheinland machte das Spiel breit und versuchte den Gegner laufen zu lassen. Torgefährlich wurden die Aktionen der Gäste jedoch kaum, weil der Ball meist zu langsam nach vorne kam und auf eine geordnete Abwehr traf, die sich nicht auseinander ziehen ließ. Es fehlte offensichtlich aber auch der letzte Willen, ein Tor zuerzielen und lieber den einen Punkt mitzunehmen.
Aufstellung
Freiburg: Schwollow – Koch, Schlotterbeck, Heintz – Gondorf – Frantz (72. Sallai), Haberer, Höfler, Günter – Höler (81. Niederlechner), Grifo
Fortuna: Rensing – Zimmermann, Ayhan, Hoffmann, Suttner – Bodzek (68. Morales) – Raman, Stöger, Kownacki (72. Lukebakio) – Karaman (82. Fink), Hennings
Kader Fortuna: Drobny – Morales, Fink, Barkok, Lukebakio, Gießelmann, Kaminski
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 24000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 (9./F.E.) Grifo, 1:1 (31.) Kownacki
Gelbe Karten: - / Hoffmann, Morales, Fink
Gelb-Rot: Haberer (47.)
Beste Spieler: Schlotterbeck / Ayhan
Spielnote: 4
Spielfazit: Nach verkorkstem Beginn steigerte sich die Fortuna und kam verdient zum Ausgleich. In Überzahl zeigten die Gäste allerdings zu wenig (Tempo) und schafften es nicht zu Chancen zu kommen.
Besonderheiten: Trotz Überzahl kam die Fortuna nur zu einer einzigen Torchance in der zweiten Spielhälfte. Zum ersten Mal kam der Eindruck auf, dass die Mannschaft nicht unbedingt gewinnen wollte.