Werders Manager Allofs: „Meine Sympathien liegen klar auf der Seite der Fortuna"
Der Ex-Spieler und Ex-Trainer der Fortuna glaubt, dass sich das Team von Norbert Meier in der Rolle des Außenseiters wohlfühlt.
Düsseldorf. Werder Bremens Manager Klaus Allofs (55) lässt überhaupt keinen Zweifel daran, wem sein Herz im Relegations-Hinspiel in Berlin gehört. „Eigentlich müsste sogar auch Otto Rehhagel noch ein wenig an der Fortuna hängen“, erklärte der gebürtige Düsseldorfer Allofs scherzend. Denn der Trainer von Hertha BSC hat 1980 mit der Fortuna seinen ersten großen Titel geholt.
„Meine Sympathien liegen klar auf der Seite der Fortuna, nicht nur wegen der Tätigkeit meines Bruders Thomas als Vorstandsmitglied“, sagte Klaus Allofs, der drei Jahre unter Trainer Rehhagel in Bremen gespielt hat (1990-93). „Zu viel verbindet mich auch sportlich noch mit dieser Stadt.“
Bremens Manager hat in dieser Saison den Weg der Fortuna genau beobachtet. „Ich war zum Ende des vergangenen Jahres eigentlich fest davon überzeugt, dass die Mannschaft direkt aufsteigt“, sagt der 55-Jährige. Aber auch die Probleme, die die Fortuna dann hatte, kann Allofs gut nachvollziehen. „Das hängt wohl zudem auch ein wenig mit den Ereignissen rund um das Frankfurt-Spiel zusammen“, meint der ältere der beiden Allofs-Brüder und spricht damit das Theater um die Vorwürfe gegen Sascha Rösler an. Zuletzt sei der Druck einfach groß gewesen, den Relegationsplatz überhaupt noch zu erreichen.
Die psychische Komponente wird auch eine Rolle spielen, glaubt Allofs. „Es ist oft so, dass in solch entscheidenden Spielen eine Mannschaft nicht ihr wahres Gesicht zeigen kann.“ Das sei der Mannschaft von Werder Bremen in Qualifikationsspielen für die Champions League passiert. Die Fortuna müsse sich gerade jetzt auf die Stärken besinnen. Denn die Qualitäten seien ja da und vielleicht zuletzt nur etwas verschüttet gewesen.
Hertha geht für Allofs als Favorit ins Spiel. Das sei auch der Tatsache geschuldet, dass sich in der Relegation bislang nur ein Zweitligist gegen die Bundesligisten durchsetzen konnte. „Aber auch das kann wie das Rückspiel vor eigenem Publikum ein Vorteil für Fortuna sein“, glaubt Allofs. Die Berliner müssen auch erst einmal mit der Favoritenrolle fertig werden.
Wie sich ein Aufstieg auf Düsseldorf auswirkt, kann sich Allofs bestens vorstellen. „Der Rathaus-Balkon ist bestimmt schon reserviert“, sagt Allofs, der sich noch genau an die Feiern nach den Pokalsiegen in den Jahren 1979 und 1980 erinnern kann. „Für Düsseldorf wäre die Bundesliga eine Riesensache. Und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns im nächsten Jahr in der Bundesliga zwei Mal begegnen.“