„Wir dürfen unzufrieden sein“
Nach dem Kaiserslautern-Spiel schwankt die Fortuna zwischen Hoffnung und Enttäuschung.
Düsseldorf. Es war wieder das typische Fortuna-Gefühl in dieser Saison. Die Mannschaft hat beim 0:0 gegen den 1.FC Kaiserslautern eine vor allem in der zweiten Hälfte eindrucksvolle Leistung geboten und hatte auch gegen diesen Gegner Chancen genug für einen Sieg. "Das war ein richtig attraktives Spiel unserer Mannschaft", sagte Vorstandssprecher Peter Frymuth, "deshalb dürfen wir auch mit dem Ergebnis ein wenig unzufrieden sein."
Norbert Meier bezeichnete seinen Gemütszustand sogar als traurig. Fortunas Trainer ärgerte sich aber nicht, dass nun die Träume vom Aufstieg wohl vorbei sind, sondern dass seine Spieler nicht für eine starke Leistung belohnt wurden. "Mit der Leistung bin ich absolut zufrieden, und vielleicht hatten wir uns wegen unserer Torchancen auch den Sieg verdient."
So wussten auch die Fans und die Spieler nicht so genau, ob sie sich über die Leistung freuen oder über den den Punktverlust ärgern sollten. "Wenn ich an unsere Möglichkeiten denke, überwiegt schon die Enttäuschung. Wir machen die Dinger einfach nicht rein", sagte Johannes van den Bergh nach inzwischen 335 Minuten ohne Torerfolg seiner Fortuna. Auch Marco Christ schaute schon wieder nach vorne: "Natürlich sind wir ein wenig enttäuscht, aber wir sind auch ein Aufsteiger, das sollte man nicht vergessen. Und wir fahren auch nach Karlsruhe, um da drei Punkte zu holen."
Erneut wurde deutlich, dass die Mannschaft mit den Spitzenmannschaften mehr als mithalten kann. Das wird sie auch weiterhin tun, denn es stehen noch einige interessante Aufgaben an wie am kommenden Samstag beim KSC oder am Ostermontag gegen den FC St. Pauli. "Es ist dennoch eine schwierige Situation", erklärte Frymuth.
"Wir hatten ein Ziel und müssen uns jetzt neu orientieren. Deshalb werden wir wohl am besten damit fahren, wie bisher von Spiel zu Spiel zu denken." Immerhin kann der Verein jetzt schon frühzeitig für die kommende Saison planen. "Dann müssen wir aber aufpassen, das Ganze realistisch einzuschätzen, wenn man die hohen Ziele der Konkurrenz für die nächste Spielzeit sieht", sagte der Vorstandssprecher.
Noch in der sportlichen Gegenwart befindet sich trotz aller fortgeschrittener Zukunftsplanungen Fortunas Geschäftsführer Wolf Werner: "Jetzt werden uns wieder alle abschreiben, und das ist vielleicht gut für uns." Vielleicht geht ja noch was...