Zehle ist Fortunas Mentalcoach
Der Betreuerstab des Zweitligisten wurde durch einen Sportpsychologen erweitert. Von den Spielern wurde er gut aufgenommen.
Düsseldorf. Die Nationalmannschaft hat einen, und einige Klubs der Bundesliga wie Hoffenheim (Dieter Hermann) beschäftigen ebenfalls einen Sportpsychologen.
Nun verfügt auch die Fortuna über die Unterstützung von einem Mentalcoach. "Axel Zehle zählt ab sofort zu unserem Team", bestätigt Wolf Werner, der Geschäftsführer Sport der Fortuna, unsere Nachfrage.
Ende September vor dem Spiel gegen Bochum hat Zehle im Trainingslager in Goch zum ersten Mal mit den Spielern gearbeitet. Seit den Gesprächen von Donnerstag ist nun klar, dass Zehle weiterhin den Spielern für Gespräche und Sitzungen zur Verfügung stehen wird. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis Januar befristet.
"Wir müssen schauen, wie die Spieler das aufnehmen. Bisher war die Resonanz im Mannschaftskreis sehr positiv", sagt Werner. Dem Verein lagen einige Bewerbungen vor, allerdings ist die Fortuna ohne Psychologen in die Saison gegangen.
Dass dann auf einen Mentalcoach zurückgegriffen wurde, ist aber nicht allein auf die wenig ideale sportliche Situation zurückzuführen.
Es wurde vereinbart, dass Zehle den Spielern drei Mal in der Woche zur Verfügung steht. "Dabei sollen dann Einzel- und Gruppengespräche geführt werden", sagt Werner. Bei sportlichen Dingen wird Zehle allerdings nicht eingebunden.
Bei Spielen soll er nicht etwa die Halbzeitansprachen des Trainers übernehmen. "Dafür ist allein Norbert Meier verantwortlich. Es geht mehr um die stille Arbeit mit den Spielern."
Mit Mike Büskens hat Zehle beim FC Schalke04 zusammengearbeitet. Im Nachwuchsbereich und bei der U 23 des Bundesligisten war der Berater über drei Jahre tätig.
Als Co-Trainer des Landesligisten PSVWesel ist der 35-Jährige auch mit dem Fußball eng verbunden. PSV-Trainer Roger Rütter spricht dabei von einem überaus harmonischen Verhältnis untereinander.
Zehles Motto lautet: "Man muss erkennen, an welchem Punkt sich der Mensch gerade befindet und was er in seiner Situation konkret benötigt". Der Mentalcoach möchte nicht als der große Guru auftreten, eher in Ruhe arbeiten.
"Es geht darum, herauszufinden, warum Spieler nicht ihre eigentliche Leistung bringen", sagt Zehle. "Ich sehe mich eher als kleines Rädchen und möchte auch möglichst im Hintergrund bleiben."
Für Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth ist die Installation eines Mentalcoaches "der nächste Schritt, um die Mannschaft weiter zu entwickeln". "Einer Hilfestellung von sportpsychologischer Seite wollen wir uns nicht verschließen."
Wenn es weiterhin so gut passt, soll im Winter über eine weitere Zusammenarbeit entschieden werden. "Wir haben vereinbart, die Erfahrungen abzuwarten, wie sich diese Unterstützung auswirkt", erklärt Frymuth.´